Wien-Favoriten

"Gutmenschen" – Kickl wütet nach Video auf Schmäh-Kanal

Eine Reportage von "Thug Life Austria" ging im Netz rasant viral. Auch die FPÖ sah das 8-Minuten-Video, Kickl zeigt sich empört über die Lage vor Ort.

Robert Cajic
"Gutmenschen" – Kickl wütet nach Video auf Schmäh-Kanal
Ein Video des Social-Media-Kanals "Thug Life Austria" ließ FPÖ-Chef Herbert Kickl heiß laufen.
ALEX HALADA / picturedesk.com / Thuglifeaustria

"Thug Life Austria" sorgt auf ihren Kanälen bei rund 307.000 Followern auf Instagram, 114.000 Anhängern auf Tiktok und 80.000 Zusehern auf Youtube regelmäßig für Unterhaltung – Wiener Schmäh inklusive. Jetzt erschien ein acht Minuten langes Video mit Einblicken und Meinungen zu dem zehnten Bezirk – mit Fokus auf den Brennpunkt Reumannplatz. Menschen unterschiedlicher Herkunft gaben verschiedene Standpunkte zu Favoriten – nun schäumt FPÖ-Chef Herbert Kickl vor Wut.

Kickl: "Was haben diese Gutmenschen nur aus unserem Wien gemacht?"

"Gibt euch, meine Freunde, das ist zehnte Bezirk. Man kann so sagen, es ist ein Ghetto. Wenn du Angst vor sowas hast, ist es gefährlich für dich, aber wenn du so wie ich bist, dann ist gar nichts gefährlich, mein Bratan – willkommen am Reumannplatz", sagt ein junger Mann, während er am Reumannplatz interviewt wurde.

Mehrere Wiener erzählen in dem Clip über ihre Erfahrungen – von einerseits netten Gesprächen aber andererseits auch über Messer-Attacken und räuberischen Aktionen. Kickl reagierte prompt und teilte das Video am Montag – seine Meinung zu den Zuständen in Favoriten ist klar: "Migranten und Wiener sprechen über die gefährlichsten Orte der Bundeshauptstadt – nämlich über den Reumann- bzw. Keplerplatz. Selbst Migranten warnen vor diesen Örtlichkeiten! SPÖ und ÖVP sollten dieses Video sehen. Was haben diese Gutmenschen nur aus unserem Wien gemacht?"

Probleme in Favoriten – Politik uneinig

Tatsächlich kommt es in den Hotspots im 10. Wiener Gemeindebezirk regelmäßig zu Einsätzen. Vor allem der Keplerplatz macht Anrainern, Bezirksvorstehung und Beamten Sorgen. Die Drogenszene breitet sich rund um die Johanneskirche aus, im Vorjahr wurde eine Schutzzone der Polizei zum zweiten Mal verlängert. Seit Beginn der Verordnung im Jahr 2022 gab es über 1.500 Anzeigen.

Für Bezirksvorsteher Marcus Franz (SP) ist das eine Notlösung, er fordert bereits seit zehn Jahren mehr Polizisten für Wien-Favoriten, sogar eine Online-Petition gibt es dazu. Auch VP-Wien-Chef Karl Mahrer verfolge bereits lange mit Sorge die aktuellen Entwicklungen im 10. Wiener Gemeindebezirk, "das kürzlich veröffentlichte Video verdeutlicht die Situation einmal mehr", so Mahrer.

"Der ständige Ruf des Bezirksvorstehers nach mehr Polizei ist nicht die Lösung", so VP-Bezirksparteiobmann Nico Marchetti, "die Einsatzkräfte können nur die Symptome bekämpfen". Die FPÖ fordert hingegen noch mehr Polizei – mehr dazu hier.

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