Wer mit wem?
Kroatien-Wahl: Verzwickte Lage trotz Sieg für Regierung
Ein zäher Koalitionspoker zeichnet sich nach der Parlamentswahl in Kroatien ab. Problem sind eher persönliche Feindschaften.
Die Wahlen in Kroatien am Mittwoch brachten keine großen Veränderungen. Wie schon 2020 ging der konservative Ministerpräsident Andrej Plenković als Sieger hervor, kommt mit seiner Partei HDZ auf rund 35 Prozent. Ob er damit eine Mehrheit im Parlament bilden wird können, ist aber noch nicht fix.
Auch ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz spricht im "Ö1-Morgenjournal" von einer Situation, in der keine der großen Parteien einen leichten Weg zur Regierungsbildung hätte. Der HDZ fehlen 16 Mandate auf die absolute Mehrheit, den zweitplatzierten Sozialdemokraten 24.
Größtes Problem ist dabei aber nicht vorrangig die Mandatsverteilung, sondern persönliche Befindlichkeiten und Feindseligkeiten.
Grüne überraschen
Für große Überraschung sorgte einerseits das starke Zulegen der Grün-Partei "Mozemo", andererseits die hohe Wahlbeteiligung. Die Abstimmung fand an einem Wochentag statt, der aber arbeitsfrei war. 61 Prozent der Berechtigten schritten an die Urne. Wehrschütz begründet das auch mit einem Milanović-Effekt. Der Staatspräsident, dessen Partei auf Platz 2 kam, "hat alle Wählerschichten mobilisiert".
Auf den Punkt gebracht
- Die Wahlen in Kroatien brachten keine großen Veränderungen, da der konservative Ministerpräsident Andrej Plenković erneut als Sieger hervorging, aber immer noch keine absolute Mehrheit im Parlament hat
- Weder die HDZ noch die Sozialdemokraten haben einen einfachen Weg zur Regierungsbildung aufgrund persönlicher Befindlichkeiten und Feindseligkeiten, während die Grün-Partei "Mozemo" überraschend stark zulegte und die Wahlbeteiligung hoch war