Trainer-Ikone
Österreichs Ski-Legende Karl "Charly" Kahr ist tot
Charly Kahr ist tot. Der ehemalige Ski-Rennläufer und ÖSV-Cheftrainer wurde 91 Jahre alt.
Trainer-Ikone Karl Kahr ist mit 91 Jahren verstorben. Der Ex-Rennläufer war nach dem Ende seiner aktiven Karriere als ÖSV-Coach maßgeblich an den großen Erfolgen der heimischen Ski-Legenden Franz Klammer, Annemarie Moser-Pröll und Leonard Stock beteiligt.
Aufgrund seiner Rolle bei den rot-weiß-roten Triumphen bei den Olympischen Winterspielen 1976 und 1980 trug er seither den Spitznamen "Downhill Charly". Später trainierte Kahr das gesamte ÖSV-Herrenteam. 1985 endete schließlich auch die Trainer-Karriere.
Kahr hinterlässt Frau Gerlinde und zwei Töchter. Der ehemalige Trainer lebte in Schladming, wo er gemeinsam mit der Familie einen Skiverleih und Gastronomiebetriebe.
Schwere Vorwürfe
2018 hatte ein Bericht der "Süddeutschen Zeitung" einen Schatten auf die außergewöhnliche Laufbahn geworfen. Der schwere Vorwurf: Kahr soll in den 60er-Jahren in seiner Trainerfunktion eine damals Minderjährige sexuell genötigt und vergewaltigt haben. Kahr bestritt die Vorwürfe, klagte die Zeitung wegen übler Nachrede und Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs sowie Verletzung des Identitätsschutzes. Kahr verfolgte die Klage später nicht mehr weiter.
2018 wurde Kahr auch in einem Spiegel-Bericht über eine mutmaßliche Vergewaltigung (1975) einer damals 14-Jährigen durch Ski-Legende Toni Sailer namentlich erwähnt. Das mutmaßliche Opfer habe angegeben, Kahr habe ihr nach der Tat befohlen, sich anzuziehen, ihre Adresse und Telefonnummer notiert.
Kahr wurde keine Tat oder Beteiligung gerichtlich nachgewiesen. Es gilt die Unschuldsvermutung.