Österreich ist beim Recycling europaweit Nachzügler – auch deshalb muss seit 2025 letztlich ein Pfand auf Plastikflaschen und Getränkedosen eingehoben werden. Das System funktioniert – das bekommt naturgemäß die Altstoff Recycling Austria (ARA) zu spüren, bislang für die Wiederverwertung zuständig, berichtet der "Kurier".
Vorstand Harald Hauke sagt, dass durch das Einwegpfand 55.000 Tonnen an Verpackungen weniger in gelbem Sack und Tonne landen, das ist rund ein Viertel. Wegen der fehlenden Einnahmen müssen einerseits die Gebühren, andererseits die Abholintervalle verlängert werden.
Am Land wird das Abholintervall von vier auf sechs Wochen angehoben. In Wien wird es mit ein bis zwei Abholungen pro Woche keine Änderung geben.
Die ARA sieht sich jedenfalls gut vorbereitet und erwartet, die EU-Vorgabe von 50 Prozent Recyclingquote für Kunststoffverpackungen im eigenen Lizenzbereich zu erreichen.
Allerdings gibt es im Gewerbebereich Nachholbedarf. Obwohl Betriebe seit 1. Jänner 2023 verpflichtet sind, Verpackungsabfälle getrennt zu sammeln und sortenrein zu übergeben, wird diese Pflicht oft nicht erfüllt. Von den jährlich rund 100.000 Tonnen Kunststoffverpackungen im Gewerbe werden nur etwa ein Drittel ordnungsgemäß gesammelt. Die ARA fordert daher verstärkte Kontrollen und Anreize, um die Sammelquote im Gewerbe zu erhöhen.