Maßnahmen gefordert
Pflege-Notstand – "Nicht mal Kino in Freizeit möglich"
Höhere Löhne - auch während der Ausbildung - und eine höhere "Dienstplan-Sicherheit" fordert die SPÖ NÖ im Zuge der Pflege-Krise.
Sie ist wohl eine der größten politischen, aber auch gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart und auch Zukunft: Die "Pflege". Doch der seit einigen Jahren bestehende Mangel an Pflege-Fachkräften bereitet Sorgen.
"Fünf nach zwölf"
Eine große AK-Umfrage im Gesundheits- und Pflegebereich zeigte im Jahr 2023 zudem auf: Fast jeder Zweite glaubt nicht, es in dem Job bis zur Pension zu schaffen. Grund sind die Arbeitsbedingungen, bei denen viele Beschäftigte über ihre Kraft-Grenzen hinausgehen.
Höhere Löhne und eine höhere Dienstplan-Sicherheit fordert jetzt auch Ex-Gesundheits-Landesrätin Karin Scheele von der SPÖ NÖ: "Es ist bereits fünf nach zwölf und die schwarz-grüne Bundesregierung sowie die schwarz-blaue Landesregierung ist bisher alle notwendigen Maßnahmen schuldig geblieben", kritisiert sie.
„Wenn ich in meiner Freizeit keinen Kinobesuch mehr planen kann, weil im nächsten Moment – aufgrund des Personalmangels – das Telefon läuten könnte und ich einspringen muss, dann ist das nicht jene Attraktivität, die wir uns vorstellen.“
Das Interesse am Job sei da, betont die Politikerin, die Arbeitsbedingungen würden aber viele davon abhalten, eine Ausbildung in der Berufsbranche zu beginnen. "Wenn ich in meiner Freizeit keinen Kinobesuch mehr planen kann, weil im nächsten Moment – aufgrund des Personalmangels – das Telefon läuten könnte und ich einspringen muss, dann ist das nicht jene Attraktivität, die wir uns vorstellen", so Scheele.
Pension
Auch einen einfacheren Zugang zur Schwerarbeits-Pension will die SPÖ NÖ den Pflegekräften ermöglichen.
"Wenn Pflegerinnen und Pfleger, die Tag für Tag einen körperlich belastenden Job verrichten nicht unter die Schwerarbeits-Pension fallen, dann ist es nicht jener Dank für eine wichtige und schwere Arbeit am Ende des Arbeitslebens, den wir uns vorstellen", so Scheele.
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Mehr Geld
Auch die Ausbildung solle aufgewertet werden: "Zentral für gute Arbeitsbedingungen ist mehr Personal und dazu werden mehr Ausbildungsplätze, eine Bezahlung von 2.300 Euro brutto während der Pflegeausbildung – nach dem Vorbild der PolizeischülerInnen - und ein garantierter Arbeitsplatz nach der Ausbildung gebraucht", so die SPNÖ-Gesundheits-Sprecherin. Es ist nicht das erste Mal, dass die SPNÖ mehr Entgelt für Auszubildende fordert, schon im Jahr 2022 wurde ein besseres Gehalt gefordert – alles dazu hier.
Auf den Punkt gebracht
- Die SPÖ NÖ fordert höhere Löhne und eine höhere Dienstplan-Sicherheit in der Pflege, um den Pflegenotstand zu bewältigen
- Sie betont außerdem die Notwendigkeit eines einfacheren Zugangs zur Schwerarbeits-Pension und einer besseren Bezahlung sowie Arbeitsplatzgarantie für Pflegeauszubildende