Staatsschutz warnt
Putins Spione haben unsere Spitzen-Politiker im Visier
Auch Österreich wird im hybriden Krieg Russlands gegen die Ukraine auf der Informationsebene angegriffen. Putins Spione nutzen ausgewählte Politiker.
Es ist ein offenes Geheimnis, das der österreichische Staatsschutz am Sonntag offiziell bestätigt. Unsere Alpenrepublik ist ein "wesentliches Zielland" russischer Einflussnahme und Spionage.
"Auch in Österreich stehen Politiker bestimmter Parteien und Entscheidungsträger im Fokus der Russen, was Desinformation betrifft", warnt der Chef der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN), Omar Haijawi-Pirchner, gegenüber dem "Kurier". Putins Spione seien hierzulande "allgegenwärtig".
Einer der Gründe für die Beliebtheit Österreichs bei den russischen Geheimdiensten ist die Vielzahl an internationalen Organisationen, die sich in Wien angesiedelt hat, sowie die geografische Lage im Herzen Europas.
Die DSN ist im Dauereinsatz: "Wir wissen, dass wir fremde Spionagehandlungen haben und tun alles, was möglich ist, diese abzuwehren", sagt Haijawi-Pirchner.
Terror-Gefahr auch in Österreich
Der Terroranschlag in Moskau durch mutmaßliche IS-Attentäter ruft neuerlich die Gefahr vor Augen, die immer noch von den radikalen Islamisten ausgeht.
Erst vor zwei Wochen hatte der oberste Staatsschützer erklärt: "Auch in Österreich sind wir nicht davor gefeit, wieder einen terroristischen Anschlag zu erleben".
Die im Land lebenden "Hochrisikogefährder" seien zudem auch hinsichtlich psychischer Auffälligkeiten eine Gefahrenquelle.
Jene IS-Zelle, die höchstwahrscheinlich für den Anschlag auf die Crocus City Hall verantwortlich ist, wollte offenbar auch in Österreich ein Massaker anrichten.
Zu Weihnachten 2023 wurden in Wien vier Terrorverdächtige der ISPK (Islamischer Staat in der Provinz Khorasan) festgenommen, weitere Splittergruppen seien in Köln und Madrid aktiv gewesen, hieß es damals.
Wie in Russland waren es Staatsbürger Tadschikistans, die im Wiener Stephansdom Christen hatten töten wollen.