Teamchefs dafür
Schon nächstes Jahr! Formel 1 plant Punkte-Revolution
Die Formel 1 bastelt an einer Regel-Revolution. Die Punktevergabe soll in der Motorsport-"Königsklasse" verändert werden. Was dahinter steckt.
Die Top Ten eines Großen Preises erhalten WM-Punkte – dieses System ist seit 2010 in Kraft, wurde durch einen Extra-Zähler für die schnellste Runde und WM-Punkte für die Sprint-Rennen ergänzt. Doch nun denkt die Formel 1 über eine Abänderung des Punkteschlüssels nach.
Demnach könnten künftig die besten zwölf Formel-1-Fahrer WM-Zähler erhalten, damit zwei mehr als bisher. Aktuell laufen Gespräche, schon 2025 könnte dieses neue Reglement dann in Kraft treten.
Neues Punktesystem
Das jetzige Reglement sieht 25 Punkte für den Sieg vor. Weiter: 18, 15, 12, 10, 8, 6, 4, 2 und einen Punkt für den Zehnten. Ein mögliches neues System wären weiterhin 25 Punkte für den Grand-Prix-Erfolg, dann 18, 15, 12, 10, 8, 6, 5, 4, 3, 2 und einen Punkt für den Zwölften.
Die neuen Formel-1-Boliden der Saison 2024
Die Idee hinter der geplanten Regeländerung: Aktuell ist das Feld in der "Königsklasse" nahezu zweigeteilt. Die Top-Fünf-Teams fahren vorneweg. Und wenn keiner der zehn Piloten patzt oder ausfällt, hat keines der fünf hinterherfahrenden Teams die Chance, mitzuhalten. Das zeigt auch ein Blick auf die Fahrer-Weltmeisterschaft, wo bisher nur 14 Piloten, inklusive Ferrari-Ersatzfahrer Oliver Bearman, punkten konnten. Neben den Top-Ten-Piloten auch Yuki Tsunoda im RB, sowie die beiden Haas-Piloten Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen. Durch die Erweiterung der Punkteränge, so das Kalkül, soll auch der Kampf außerhalb der Top Ten spannend bleiben.
Teamchefs dafür
"Punkte bringen Geld, ich verstehe das Anliegen", meinte etwa der Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Der 50-Jährige spielt damit drauf an, dass jeder einzelne Punkt für die hinteren fünf Teams Millionen wert sein kann. "Ich bin nicht dagegen, und weil ich von Alfa Romeo komme, verstehe ich die Frustration, die aufkommen kann, wenn man ein Mega-Wochenende absolviert, aber wenn man keinen Ausfall vor sich hat, dann bleibt man auf Platz zehn und die Belohnung ist null. Ob man ein Rennen auf Platz elf oder Platz 20 beendet, macht im Moment keinen Unterschied", sagte auch Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur. Eine Verbesserung in der WM-Wertung würde rund zehn Millionen Euro mehr bringen.
Um die Änderung der Punktevergabe zu beschließen, braucht es eine einfache Mehrheit aller Teams. Außerdem müssen der Formel-1-Rechteinhaber, die FOM, als auch der Motorsport-Weltverband zustimmen.
Auf den Punkt gebracht
- Die Formel 1 plant eine Regel-Revolution, die eine Änderung der Punktevergabe vorsieht, um den Wettbewerb außerhalb der Top Ten spannender zu gestalten
- Die vorgeschlagene Änderung würde es den besten zwölf Fahrern ermöglichen, WM-Punkte zu erhalten, anstatt wie bisher nur den besten zehn
- Diese Maßnahme soll dazu beitragen, dass auch die Teams außerhalb der Top Five eine realistische Chance haben, im Wettbewerb zu bleiben