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Sonne wird unsere Erde früher vernichten als gedacht

Forscher haben den Zeitpunkt für das Ende allen Lebens auf dem Planeten Erde errechnet – dieser kommt früher als alle gedacht haben.

Roman Palman
Eine riesige Sonneneruption im Februar 2011. Für dieses NASA-Bild wurde ein Koronograph mit einer Aufnahme im extremen Ultraviolett-Spektrum des Solar Dynamics Observatory kombiniert.
Eine riesige Sonneneruption im Februar 2011. Für dieses NASA-Bild wurde ein Koronograph mit einer Aufnahme im extremen Ultraviolett-Spektrum des Solar Dynamics Observatory kombiniert.
NASA / REUTERS

Ohne unsere Sonne gibt es kein Leben auf der Erde, doch sie wird auch unser Untergang sein. Der kosmische Lebensspender, um den sich unsere Heimat dreht, wird der Menschheit noch früher das Licht ausknipsen, als die Wissenschaft lange Zeit gedacht hatte.

Zu diesem dramatischen Ergebnis ist ein Forscherteam gekommen, das im Auftrag der NASA die Bewohnbarkeit von Exoplaneten analysieren sollte. Die zugehörige Studie wurde im Fachmagazin "Nature Geoscience" veröffentlicht.

"Wir haben herausgefunden, dass die sauerstoffreiche Atmosphäre der Erde nicht von Dauer sein wird", erklärt der Umweltwissenschaftler Kazumi Ozaki von der japanischen Toho Universität. Gemeinsam mit Christopher Reinhard vom Georgia Institute of Technology hat er errechnet, wann allem Leben auf der Erde die Luft wegbleiben wird.

K(l)eine Ewigkeit

Glücklicherweise wird keiner von uns diesen Zeitpunkt mehr erleben. Rund 1,08 Milliarden Jahre sind aus menschlicher Sicht eine Ewigkeit, in kosmischen Verhältnissen allerdings eine überschaubare Dauer.  

Der Grund für diese radikale Verwandlung der Erdatmosphäre ist unsere Sonne. Die Sonne verbrennt munter weiter ihre riesigen Wasserstoff-Reserven und ihre Kraft wächst und wächst. In einer Milliarde Jahre werden die Strahlen der Sonne um rund 10 Prozent stärker sein als heute.

Pflanzen sterben aus

In einer Milliarde Jahre werden die Strahlen der Sonne um rund 10 Prozent stärker sein als heute. Auf dem ganzen Planeten wird die Temperatur um 30 Grad Celsius ansteigen. Während sich der Planet aufheizt, zerfällt das Kohlendioxid in der Atmosphäre.

Pflanzen, die auf CO2 für die Photosynthese angewiesen sind, können das nicht überleben. Das Massensterben der Flora wird unweigerlich das Ende der Fauna – und der Menschen – auf der Erde besiegeln.

Wenn das Ende gekommen ist, wird laut den Modellrechnungen der Forscher alles sehr schnell gehen. Hat der Prozess einmal begonnen, wird innerhalb von nur 10.000 Jahren nur noch ein Millionstel des heute verfügbaren Sauerstoffs in der Luft vorhanden sein. Da wäre es für die Menschheit angedacht, die alte Heimat bereits hinter sich gelassen zu haben.

Bakterien übernehmen den Planeten

Die Ozonschicht wird ebenfalls verschwinden, Hitze und Strahlung werden das Leben an Land und in den Ozeanen vernichten. Doch etwas wird überleben: "Es ist eine Welt, die – einmal mehr – von den vielen anaeroben und primitiven Bakterien, die sich derzeit im Schatten verstecken, erobert werden wird", erklärt Reinhard.

Bei der Entstehung der Erde gab es fast gar keinen Sauerstoff in der Atmosphäre. Dieser entstand erst vor rund zwei Milliarden Jahren mit dem Aufkommen von Cyanobacterien, früher auch als Blaualgen bekannt, die diesen als Abfallprodukt ihrer Photosynthese produzieren.

Erst nach der sogenannten Große Sauerstoffkatastrophe als die O2-Konzentration in der Luft innerhalb von 50 Millionen Jahren rasant anstieg, konnte sich höheres Leben entwickeln. Doch die Vergangenheit wird sich nach derzeitigem Wissensstand nach der bevorstehenden Apokalypse nicht wiederholen und kein neues Leben auf der Erde schaffen.

Das Ende aller Dinge

Denn in etwa 3,5 Milliarden Jahren – also weniger als die Erde bisher überhaupt alt ist – wird die Sonne um 40 Prozent heller leuchten. Ihre Strahlkraft wird sämtliche Ozeane zum Kochen bringen.

"Das viele Wasser [in der Atmosphäre] verhält sich dann wie ein Treibhausgas, das mehr einfallende Hitze einfängt, was wiederum das Verdampfen beschleunigt", erklärt Astrophysikerin Jillian Scudder von der Universität Sussex.

Unser einstig blauer Planet wird nur noch eine unerträglich heiße Wüste sein – wie heute schon die Venus.

Die Venus ist der zweitinnerste Planet des Sonnensystems und mehr als schweißtreibend. Dort herrschen 465 Grad Celsius.
Die Venus ist der zweitinnerste Planet des Sonnensystems und mehr als schweißtreibend. Dort herrschen 465 Grad Celsius.
istock

Planeten werden verschluckt

Noch einmal 1,5 Milliarden Jahre später wird der Sonne der Wasserstoff ausgehen. Sie sich zu einem Roten Riesen aufblasen, ihre Hülle wird sich bis zur heutigen Umlaufbahn des Mars ausdehnen. Für Venus und Merkus ist das das absolute Ende, sie werden verschluckt. 

Die Erde könnte sich bis dahin vielleicht weit genug von der Sonne entfernt haben, um diesem Schicksal zu entgehen. Doch selbst wenn, wird sie nur noch eine glühende Kugel aus geschmolzenem Gestein und Metall sein. 

Es bleibt nur noch Dunkelheit

Viel viel später, wenn die Sonne schon längst alle Reserven verbrannt hat, droht auch ihr das Ende. Als Weißer Zwerg wird ihr Licht immer schwächer und schwächer – bis auch sie verglüht. Ab diesem Moment wird nur noch die absolute Dunkelheit über die kümmerlichen Reste des Geburtsorts der Menschheit herrschen.

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