Wintersport

Stimmt Opa-Ausrede? Neue Details zum Fall Valieva

Auch nach dem Abschluss des olympischen Eiskunstlauf-Bewerbs beherrscht der Dopingfall der 15-jährigen Kamila Valieva die Berichterstattung. 

Heute Redaktion
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Kamila Valieva
Kamila Valieva
Imago Images

Die Russin war als Topfavoritin nach Peking gereist, hatte Olympia-Gold vor Augen. Doch nach dem Teambewerb, in dem das Eiskunstlauf-Wunderkind als Teil der russischen Auswahl bereits Gold holte, wurde der positive Dopingtest der Russin bekannt. 

Der Internationale Sportgerichtshof CAS erlaubte der 15-Jährigen schließlich das Antreten im Damen-Einzel, schließlich ist das Dopingverfahren noch nicht abgeschlossen. Allerdings war der Druck auf die Russin zu groß, sie verpatzte ihre Kür und rutschte auf den vierten Platz zurück. Eine Medaille hätte sie vorerst ohnehin nicht erhalten. Das IOC kündigte an, die Medaillenvergabe auszusetzen, bis ein Urteil getroffen wurde. 

Geringer Wert wegen Opa?

Nach dem Ende des Bewerbs veröffentlichte schließlich der Sportgerichtshof CAS den Schiedsspruch im Fall Valieva. Daraus geht hervor, dass die Konzentration des verbotenen Herzmittels Trimetazidin im Urin der 15-Jährigen bei 2,1 ng/ml lag - ein äußerst geringer Wert, der auf eine einmalige Einnahme fünf bis sieben Tage vor der Probenabnahme am 25. Dezember hindeutet. 

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    Picturedesk, Gepa

    Die Anwälte der Russin erklärten, Valieva habe wohl aus demselben Glas wie ihr Großvater, der das Medikament regelmäßig einnehmen muss, getrunken. Dadurch sei es schließlich zur Kontamination gekommen. Valievas Mutter erklärte in der CAS-Anhörung, der Großvater führe die 15-Jährige regelmäßig zum Training, bleibe auch während der Mittagspause bei ihr. Außerdem wurde ein Video vorgelegt, das vom Großvater stammen soll, auf der auch eine Packung "Trimetazidin MV" zu sehen ist. 

    Weiters sprach dem Urteil zufolge der Experte Andrej Scholinskij, der eine Kontamination durch ein Wasserglas für möglich halte. Nun soll die B-Probe geöffnet werden. Weitere Fragen werfen allerdings die ebenfalls festgestellten Substanzen Hypoxen und L-Carnitin auf. Diese stehen zwar nicht auf der Dopingliste, warum die 15-Jährige diese Mittel einnahm, ist jedoch weiter ungeklärt.