Große Überraschung?
Superhirn verlässt Red Bull: Marko macht Ansage
Adrian Newey gilt als der größte Formel-1-Designer aller Zeiten. Der 65-Jährige wird Red Bull aber verlassen. Helmut Marko sprach über dessen Zukunft.
Newey hat offiziell seine Kündigung beim österreichischen Rennstall eingereicht. Das bestätigte Red Bull vor dem Grand Prix von Miami. Das Formel-1-"Superhirn" nimmt damit nach 19 Jahren und sieben Fahrer-WM-Titeln Abschied von Red Bull. Newey gilt mit seinen Designs auch als Hauptverantwortlicher für die Dominanz des Rennstalls seit der Wiedereinführung der Ground-Effect-Autos im Jahr 2022. Seither holte Max Verstappen drei Fahrer-WM-Titel.
Am Jahresende ist nun Schluss, Newey verlässt Red Bull. Auch wegen des internen Machtkampfes rund um Teamchef Christian Horner. Zur Erinnerung: Eine enge Mitarbeiterin wirft dem 50-Jährigen grenzüberschreitendes Verhalten vor. Ein Untersuchungsanwalt ermittelte, sprach Horner jedoch frei, der Brite wird von den thailändischen Red-Bull-Mehrheitseigentümern, der Familie Yoovidhya, gestützt. Dem steht der österreichische Red-Bull-Flügel rund um Motorsportkonsulent Helmut Marko, Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff und Verstappen selbst gegenüber. Newey, einst ein guter Horner-Freund, distanzierte sich vom 50-Jährigen immer mehr, verlässt nun den Rennstall.
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Spekulationen um Newey
Seither wurde heftig spekuliert. Bei welchem Team macht der 65-Jährige weiter? Oder verabschiedet sich Newey gar in die Formel-1-Pension? Als Topfavorit gilt Ferrari. Die Italiener versuchten Newey bereits mehrmals vergeblich, von Red Bull loszueisen. Ein Wechsel scheiterte auch stets an einem Umzug nach Italien, der Brite wollte auf der Insel bleiben. Nun könnte Newey seine Meinung aber geändert haben. Mit Lewis Hamilton wird ein siebenfacher Weltmeister ab 2025 für die Roten an den Start gehen. Auch Neweys Ex-Team Williams und Aston Martin wurden mit dem 65-Jährigen in Verbindung gebracht.
Marko lässt aufhorchen
Red-Bull-Konsulent Marko glaubt jedenfalls nicht daran, dass der Star-Designer den fliegen Wechsel zu Ferrari wagt. Gegenüber US-Medien meinte der Grazer mit Blick auf die Bekleidung der Teams: "In welcher Farbe sehe ich Newey in Zukunft? Ich denke, Rot ist ein zu starker Kontrast mit Dunkelblau", spielte Marko auf Ferrari an. Stattdessen ließ der 81-Jährige aufhorchen: "Aber ich denke, dass mit einer Farbe wie Grün alles möglich ist." Also glaubt Marko an ein Aston-Martin-Engagement.
Hinter dem britischen Rennstall steht der kanadische Milliardär Lawrence Stroll, dieser soll Newey bereits bei einem zufälligen Aufeinandertreffen am Rande des Rennens von Dschidda ein Jobangebot gemacht haben. Als Erster. Dazu würde auch passen, dass Doppel-Weltmeister Fernando Alonso seinen Aston-Martin-Vertrag bereits verlängert hat, sich damit selbst aus dem Rennen um die Hamilton-Nachfolge bei Mercedes nahm. "Ich wollte schon immer mit ihm arbeiten. Ich respektiere ihn sehr, ich halte ihn für den Besten, den die Formel 1 je hatte, eine Legende des Sports. Ich fühle mich in gewisser Weise privilegiert, neben ihm im Fahrerlager zu fahren, natürlich als Konkurrent. Ich bin glücklich, Teil seiner Reise zu sein und er war in gewisser Weise auch Teil meiner Reise, weil ich immer gegen seine Autos angetreten bin", schwärmte Alonso jüngst über Newey. Eine ganz besondere Charme-Offensive...
Auf den Punkt gebracht
- Das Formel-1-"Superhirn" Adrian Newey verlässt nach 19 Jahren und sieben Fahrer-WM-Titeln Red Bull
- Sein Abschied wird mit internen Machtkämpfen und einem möglichen Wechsel zu Ferrari in Verbindung gebracht
- Red-Bull-Konsulent Helmut Marko deutet jedoch an, dass Newey möglicherweise zu Aston Martin wechseln könnte