Politische Botschaft
Ukrainische ESC-Delegation kassiert Geldstrafe
Das ukrainische Team hat am Eurovision Song Contest T-Shirts mit einer politischen Botschaft getragen. Nun wurde die Delegation gebüßt.
Politische Botschaften sind am "Eurovision Song Contest (ESC)" verboten. Daran gehalten haben sich aber nicht alle – und das wird teuer, wie die ukrainische Delegation nun merken musste. Die ESC-Organisatoren haben gegen sie eine Geldstrafe verhängt.
Während des Musikwettbewerbs in Malmö hat das ukrainische Team T-Shirts mit der Aufschrift "Free Azovstal Defenders" (Deutsch: "Befreit die Azovstal-Verteidiger") getragen, wie die ukrainische ESC-Sängerin Alyona Alyona in einem Instagram-Beitrag erklärte. Die Delegation aus Kiew wusste vom Verbot, entschied sich aber dennoch, die T-Shirts anzuziehen.
Alyona Alyona sagte: "Wir wussten, dass die Kameras uns zeigen würden, wenn die Wiederholungen aller Auftritte der Künstler laufen. Also haben wir schnell gehandelt und der Welt unsere Botschaft gezeigt." Das Tragen und Zeigen dieser T-Shirts und Botschaften während des Eurovision Song Contests in Malmö war laut der Sängerin riskant. Die ukrainische Delegation versteckte die Shirts mit den politischen Botschaften unter ihrer Kleidung, um nicht erwischt zu werden und sie in die Halle und an Interviews zu schmuggeln.
Selbst das Bedrucken der T-Shirts war eine Herausforderung: Die meisten angefragten Druckereien waren nicht bereit, den Auftrag auszuführen, wie die Sängerin weiter schildert. Schließlich gelang es der Delegation, eine Druckerei zu finden, nachdem das ukrainische Team mehrfach um Unterstützung gebeten hatte.
Die Aktion hätte sich gelohnt
Die Europäische Rundfunkunion (EBU) hat das Tragen der T-Shirts während des ESC bestraft. Die Höhe der Geldstrafe wurde nicht bekannt gegeben – Alyona Alyona äußerte sich jedoch auf Instagram, dass die Strafe nicht schwerer ausfiel und betonte, dass das Risiko, das sie eingegangen sind, sich gelohnt hat. "Ich bin froh, dass wir die Welt an unsere Kriegsgefangenen erinnert haben."
Alyona Alyona und ihre Kollegin Jerry Heil erreichten mit dem Song "Teresa & Maria" den dritten Platz im Musikwettbewerb. Die ukrainischen Sängerinnen erhielten besonders vom Publikum viele Stimmen.
Politischer Eurovision Song Contest
Auch andere ESC-Teilnehmende sendeten politische Botschaften. Jedoch versteckter, als dies die ukrainischen Musikerinnen taten. Im Fokus bei den anderen Acts war die Teilnahme rund um Israel. Auf der ESC-Bühne und an den offiziellen Presseterminen zeigten die Teilnehmenden ihr Unverständnis und versteckten mehrere Pro-Palästina-Botschaften.
So trug die irische Vertretung Bambie Thug (31) einen Schriftzug auf dem Gesicht, der auf Altirisch "Waffenstillstand" bedeutet. Bambie musste die Gesichtsbemalung aber wegmachen und ändern. Später malte Irlands ESC-Hoffnung die Fingernägel in den Farben der palästinensischen Flagge an.
Auch die Vertretungen aus Australien, Portugal, Belgien, Polen, Griechenland und den Niederlanden sendeten subtile politische Botschaften. Bis jetzt wurde niemand von ihnen aufgrund politischer Äußerungen gebüßt.
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Auf den Punkt gebracht
- Die ukrainische ESC-Delegation wurde bestraft, weil sie politische Botschaften auf T-Shirts während des Eurovision Song Contests trugen
- Obwohl sie wussten, dass dies verboten war, entschieden sie sich dennoch dafür
- Die Delegation versteckte die T-Shirts unter ihrer Kleidung und wurde von der Europäischen Rundfunkunion bestraft, obwohl die Sängerin Alyona Alyona betonte, dass es das Risiko wert war
- Andere Teilnehmer sendeten ebenfalls politische Botschaften, jedoch subtiler, und wurden bisher nicht bestraft