Beschwerden ans Rathaus

Wiener wollen die Gratis-Coronatests zurück

Mit der Coronawelle werden Rufe nach der Wiedereinführung von kostenlosen CoV-Tests laut. Theoretisch gäbe es auch eine Möglichkeit dafür.

Heute Life
Wiener wollen die Gratis-Coronatests zurück
Für die Wiedereinführung der kostenlosen, monatlichen "Wohnzimmertests" fehlt es momentan an einer Einigung und Finanzierungsgrundlage zwischen Bund, Sozialversicherung und Apotheken.
Jens Kalaene / dpa / picturedesk.com

Die Pirola-Welle hat so viele Coronainfektionen wie noch nie seit Beginn der Pandemie hervorgebracht. Zusammen mit den grassierenden Influenza- und RSV-Viren ein Supergau, der sich in den Krankenstandszahlen niederschlägt. Insgesamt sind derzeit rund 300.000 Menschen im Krankenstand. Laut Analysen der Medizin-Uni Wien war Corona der Hauptgrund für die vielen Infektionen. In der vergangenen Woche (KW 49) befanden sich 41.690 ÖGK-Versicherte Corona-bedingt im Krankenstand. Das sind doppelt so viele, wie zum Vergleichszeitraum im Jahr 2022. Damals wurden in der ersten Dezemberwoche 21.858 Covid-Krankenstände gemeldet.

Covid-Testung ist nun Privatsache

Angesichts der Megawelle werden jetzt die Rufe nach öffentlichen Testangeboten wieder lauter, erklärt das Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker auf "Heute"-Nachfrage. "BürgerInnen beschweren sich schon bei uns, dass sie entweder gar keinen Zugang zu Tests mehr bekommen bzw. für diese einen nicht unwesentlichen Beitrag bezahlen müssen", heißt es. Für die Installation öffentlicher Testangebote fehle aber aktuell die rechtliche Grundlage, da Corona seit 1. Juli 2023 keine meldepflichtige Erkrankung mehr ist und somit unter die gesundheitliche Regelversorgung fällt. Das bedeutet, dass Tests Privatsache sind. In Österreich kann man sich aktuell nur noch in Apotheken (rund 18 Euro) oder beim Arzt (bei Symptomen) testen lassen. Jedoch bieten nicht alle Apotheken Covid-Testungen an, müssen sie auch nicht. Es ist ein freiwilliges Angebot. Ob sie es tut, entscheidet der Eigentümer.

Gratis "Wohnzimmertests" wären möglich

Jedoch gäbe es die Möglichkeit, wieder monatlich kostenlose "Wohnzimmertests" für den Heimgebrauch einzuführen, die in der Apotheke abgeholt werden könnten. "Aber dazu bräuchte es eine Einigung und Finanzierungsgrundlage zwischen Bund, Sozialversicherung und Apotheken. Da sind wir als Stadt nicht involviert und waren es auch damals nicht, als es in Zeiten den Pandemiemanagements eingeführt wurde."

Um das Infektionsgeschehen im Blick zu haben, würde das Abwassermonitoring prinzipiell ausreichen, heißt es. "Im Gegensatz zum Bund zieht Wien in seinem eigenen Abwassermonitoring drei Mal pro Woche Abwasserproben und das gibt uns einen sehr präzisen Überblick". Im privaten Bereich würde eine Wiedereinführung der Tests jedoch durchaus Sinn machen, wird betont. Auch habe Wien "das abrupte Runterfahren aller Testangebote kritisiert" ein minimales Angebot – z. B. in den Apotheken – weitergeführt. 

red
Akt.
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