Geschäfte werden gestürmt

Extreme Teuerung - Sozialmärkten gehen die Waren aus

Die hohe Inflation treibt viele Familien in die Armut. Der Samariterbund organisiert eine Hilfsaktion mit dem SK Rapid.

Annika Fried
Halbleere Regale in einem Wiener Sozialmarkt
Halbleere Regale in einem Wiener Sozialmarkt
Helmut Graf

Die Teuerungs-Welle ist noch lange nicht zu Ende. Immer mehr Familien können sich "das Essen schlicht und ergreifend nicht mehr leisten", sagt Oliver Löhlein, Chef des Samariterbunds Wien zu "Heute". Eine Konsequenz: Die Sozialmärkte werden gestürmt. Die Kunden sind auf die verbilligten Waren angewiesen. Das Problem ist, die Märkte haben kaum genug Waren für die vielen Menschen. Der Samariterbund, der einige dieser Sozialmärkte organisiert, sucht händeringend nach Lebensmitteln, um sie günstiger an armutsgefährdete Menschen weitergeben zu können.

Die Preissteigerungen beziehen sich auch auf die Lebensmittel, daher fordern wir, dass es auf Grundlebensmittel eine Mehrwertsteuerbefreiung gibt, weil sich die Menschen das Essen nicht mehr leisten können.
Oliver Löhlein
Geschäftsführer Samariterbund Wien

Preisexplosion in Österreich

Steigende Miet- und Heizkosten, sowie horrende Preissteigerungen bei Lebensmitteln - die Bankkonten der Menschen werden extrem belastet. Immer mehr sind von Armut betroffen und  in der Folge auf Sozialmärkte angewiesen. Mittlerweile sind rund 25.000 Menschen bei den Sozialmärkten des Samariterbundes registriert. Die Einkommensgrenze, die eine Mitgliedschaft ermöglicht, orientiert sich an der Armutsgrenze, die aktuell bei 1.500 Euro pro Einzelperson liegt.

"Samariterwagerl" zu Besuch bei Rapid

Einige Sponsoren, darunter auch der SK Rapid, unterstützen den Samariterbund bei der Aktion "Samariterwagerl": Von 20. bis 26. Mai werden mehrere Einkaufswagen in den Shops des Fußballclubs aufgestellt und von Fans mit Lebensmitteln befüllt. Die Spenden kommen den Sozialmärkten und Obdachloseneinrichtungen des Samariterbunds zugute.

"Samariterwagerl" zu Besuch bei Rapid
"Samariterwagerl" zu Besuch bei Rapid
heute.at
Wir haben als Club eine Verantwortung und wollen den Menschen, denen es nicht so gut geht, helfen! Da ist das 'Samariterwagerl' eine tolle Sache!
Steffen Hofmann
Geschäftsführer Rapid Wien

Der Samariterbund ist auf der Suche nach weiteren Sponsoren, um den Bedarf an günstigen Lebensmitteln decken zu können. Georg Jelenko, Leiter der Sozialmärkte des Samariterbunds Wien hofft, dass sich noch viele an der Aktion beteiligen und haltbare Produkte gesammelt werden können.

Auf den Punkt gebracht

  • Erhöhte Preise führen zu einer steigenden Kundenzahl der Sozialmärkte
  • Der Samariterbund organisiert deshalb eine Hilfsaktion mit dem SK Rapid
  • Mit dem "Samariterwagerl" sammelt der Fußballclub haltbare Lebensmittel und unterstützt damit armutsgefährdete Menschen
AF
Akt.