Mehr als eine Mio. Euro wert
30 kg Cannabis, 5 kg Koks: Jetzt sitzen elf Verdächtige
Großer Fang für die Polizei: Sie hat einen international agierenden Drogenring gesprengt. Es geht um rund 30 Kilo Cannabis und fünf Kilo Kokain.
Bereits vor knapp einem Jahr schnappte die Falle zu: Die Fahnder fassten im Bezirk Wels-Land einen 22-jährigen mutmaßlichen Drogendealer. In seiner Wohnung stellten sie Suchtgift, Drogen-Utensilien und eine verbotene Waffe sicher.
Wie sich herausstellte, war der junge Mann ein Abnehmer der Bande. Er verkaufte rund 4,4 Kilo Cannabis, 230 Stück Ecstasy, eine kleine Menge Kokain sowie Meth, LSD und Amphetamin weiter.
Es folgten umfangreiche Ermittlungen, in die ein Großaufgebot von Kriminalisten involviert war. Das Prozedere der Organisation: Das Suchtgift wurde aus der Schweiz nach Österreich geschmuggelt. Der besonders hohe Reinheitsgehalt: 82 Prozent.
Der Straßenverkaufswert dürfte sich auf deutlich mehr als eine Millionen Euro belaufen. Um seriöse Geschäfte vorzugaukeln, wurden gleich mehrere Scheinfirmen gegründet, berichten die "Oberösterreichischen Nachrichten".
Kopf der Vereinigung soll ein 29-Jähriger sein. Er bezeichnete sich selbst "als Chef der Organisation", erklärt ein Beamter im Gespräch mit "Heute". Zuvor war der Mann unbescholten, jetzt sitzt er mit zehn anderen in Untersuchungshaft.
Verbindung zu Home Invasion
Spannendes Detail: Der Verdächtige soll bei einer Home Invasion im Vorjahr als Tippgeber fungiert haben. Nur wenige Stunden, nachdem der 84-jährige Ex-Wirtschaftslandesrat Josef Fill (ÖVP), seinen Geburtstag gefeiert hatte, wurden er und seine Familie daheim brutal überfallen.
„Wir haben ein Dreivierteljahr ermittelt.“
Im aktuellen Drogenfall ist die Polizei-Arbeit jetzt, nach Monaten abgeschlossen. "Wir haben ein Dreivierteljahr ermittelt", berichtet der Polizist. Jetzt ist die Staatsanwaltschaft am Zug: Wann die Anklagen eingebracht werden, kann noch nicht gesagt werden. Der Akt ist "relativ umfangreich", so der Fahnder.
Er und seine Kollegen haben grundsätzlich viel zu tun: Erst vor drei Jahren etwa stellten sie im Innviertel die bisher größte Menge an Heroin in Oberösterreich sicher. Die Region ist bei Schmugglern wegen ihrer Nähe zu Deutschland und Tschechien besonders beliebt.
Kokain-Labor ausgehoben
In Niederösterreich wurde vor Kurzem ein Drogenring ausgehoben. Vier Tatverdächtige sind in Haft, nachdem sie beim Schmuggel von 137 Kilo kg erwischt wurden.
Das Innenministerium sprach von "einer der größten Suchtmittelsicherstellungen in der Zweiten Republik". Demnach handelt es sich um die drittgrößte Drogenmenge, die jemals in Österreich aus dem Verkehr gezogen wurde.
Auf den Punkt gebracht
- Ermittler haben einen international agierenden Drogenring aufgedeckt, der rund 30 Kilo Cannabis und fünf Kilo Kokain geschmuggelt hat
- Die Drogen wurden aus der Schweiz nach Österreich gebracht und hatten einen Straßenverkaufswert von mehr als einer Millionen Euro
- Um ihre illegalen Aktivitäten zu verschleiern, gründeten die Täter mehrere Scheinfirmen