Politik

Altkanzler: "Chat-Protokolle vorzulesen, ist Zumutung"

Die Chat-Protokolle im Burgtheater zu verlesen sei nicht bürgerlich, sondern "eine Zumutung", übt Altkanzler Wolfgang Schüssel am Mittwoch Kritik. 

Roman Palman
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    Wolfgang Schüssel pochte auf eine Besinnung der Politik auf gemeinsame und europäische Werte.
    Wolfgang Schüssel pochte auf eine Besinnung der Politik auf gemeinsame und europäische Werte.
    HEUTE / Hertel

    Mittwochnachmittag trat Finanzminister und VP-Landesparteiobmann in Wien, Gernot Blümel, zusammen mit Altkanzler Wolfgang Schüssel im Wiener Schottenstift vor die Presse und sprach über die Zukunft der Politik. 

    Den Anfang machte Wolfgang Schüssel. Gleich zu Beginn schilderte er seinen Unmut über die aktuellen Ereignisse. "Was mich momentan erschüttert, ist dieser Hass, diese Polarisierung. Dass man Politiker, deren Meinung man nicht teilt, heruntermachen, liquidieren will." Auch die diversen Social Media-Kanäle kritisierte er. Diese verdienen den Begriff "sozial" schon lange nicht mehr, so Schüssel: 

    "Mit Verlaub gesagt: da setzt's aus bei mir!"

    Anstatt eine Lanze für europäische, gemeinsame Politik zu brechen, würden die heutigen Volksvertreter nur auf ihr politisches Gegenüber eingeschlagen. Damit müsse endlich Schluss sein. "In totalitären Staaten wie Russland, Iran oder in China knallen die Champagner-Flaschen, wenn wir uns so aufführen."

    Gutes Verhältnis zu Blümel

    Nach seinem flammenden Plädoyer für ein Umdenken in der Politik äußerte sich Schüssel zur Person Gernot Blümel: "Zum Gernot Blümel bekenne ich mich aus vollem Herzen. Er ist, wie ich und Sebastian Kurz, ein Wiener. Das ärgert manche bei der SPÖ, dass hier bei der ÖVP ein paar starke Wiener unterwegs sind und etwas bewirken können."

    Gernot Blümel sei jemand der bereits eine "unglaubliche Breite" im Laufe seiner politischen Karriere durchlaufen hat, lobt der Altkanzler den VP-Landesparteiobmann Blümel. Er sei in Europa angekommen, habe sogar Außenpolitik gemacht. Dies sei wichtig, denn Kulturpolitik gehöre sehr "zum Bürgerlichen dazu", betont Schüssel. 

    "Und nicht die Chat-Protokolle im Burgtheater vorzulesen – das ist nicht bürgerlich, sondern das ist eigentlich eine Zumutung."

    Hier spielt der Altkanzler auf ein Projekt des "Standard" und dem Burgtheater an, welche gemeinsam die Chatprotokolle der "Causa Kurz" im Rahmen eines Videos präsentieren. Ensemblemitglieder des Burgtheaters lesen hier aus jenen Chatprotokollen, die der Staatsanwaltschaft als Ausgangspunkt für ihre Ermittlungen dienen.

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