Politik

Erste Umfrage: ÖVP zerbröselt, SPÖ und FPÖ legen zu

Die erste Umfrage nach dem Ausbruch der Regierungskrise sieht die Wiener ÖVP nur noch auf 13 Prozent. SPÖ, FPÖ und NEOS legen in Wien hingegen zu.

Jochen Dobnik
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Wären heute in Wien Wahlen, käme <strong>Ludwig</strong>s Bürgermeister-SPÖ (rechts) auf 45 Prozent, <strong>Blümel</strong>s ÖVP rasselt auf 13 Prozent hinunter.
Wären heute in Wien Wahlen, käme Ludwigs Bürgermeister-SPÖ (rechts) auf 45 Prozent, Blümels ÖVP rasselt auf 13 Prozent hinunter.
Michael Gruber / EXPA / picturedesk.com

Chats, Hausdurchsuchungen, dubiose SMS und täglich neue Enthüllungen - die Vorkommnisse der letzten Tage haben messbar Spuren hinterlassen. Denn laut einer ersten Umfrage des renommierten Instituts für Demoskopie und Datenanalyse im Auftrag der "Kronen Zeitung" käme die ÖVP in der Bundeshauptstadt heute nur noch auf 13 Prozent. Ein Minus von 7,5 Prozent.

Auch die Grünen werden nach unten gerissen

"Diese Entwicklung ist sicher auch den Hausdurchsuchungen bei der ÖVP Bundespartei, im Bundeskanzleramt oder im Finanzministerium geschuldet, dessen 'Chef' [Anm. d. Red.: Finanzminister GernotBlümel ja ist", hält Meinungsforscher Christoph Haselmayer fest.

Auch die Grünen bekommen die Rechnung für die Regierungskrise und den medienwirksamen Abgang der ehemaligen Vizebürgermeisterin Birgit Hebein präsentiert. Sie verlieren 3,8 Prozent, liegen in Wien nur noch bei 11 Prozent und matchen sich mit der ÖVP um Platz drei.

"König Ludwig" und das blaue Comeback

Absoluter Umfrage-König ist (und bleibt) hingegen Bürgermeister Michael Ludwig. Seine SPÖ käme heute auf 45 Prozent. Auch die Freiheitlichen legen dank des "türkisen Ibizas" in der Bundeshauptstadt kräftig zu. Gegenüber 2020 kann die FPÖ ihre Stimmen mehr als verdoppeln (16 Prozent aktuell). Die NEOS steigern sich minimal auf neun Prozent.

Am Dienstag wollen SPÖ, FPÖ und NEOS einen Misstrauensantrag gegen ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz einbringen, um ihn wegen der Korruptionsermittlungen aus dem Amt zu werfen. Noch ist unklar, was kommt. Doch mit dieser Wien-Umfrage im Rücken geht die Opposition wohl gestärkt in die Sondersitzung des Nationalrats. Mehr dazu ...

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