Stevens-Johnson-Syndrom

Frau erleidet seltene Reaktion auf Ibuprofen

Um ihre grippalen Symptome zu bekämpfen, nahm die Frau Ibuprofen. Kurze Zeit später entwickelt sie seltene, lebensbedrohliche Nebenwirkungen.

Heute Life
Frau erleidet seltene Reaktion auf Ibuprofen
Nach einer Einzeldosis von 800 mg entwickelte die 45-Jährige Symptome des Stevens-Johnson-Syndroms.
Clinical Case Reports

Ibuprofen, ein weit verbreiteter nichtsteroidaler Entzündungshemmer, ist seit langem ein treuer Begleiter im Bereich der Schmerz- und Entzündungsbekämpfung. Doch hinter seiner alltäglichen Präsenz in der Hausapotheke verbirgt sich eine potenzielle Gefahr, die zwar selten ist, aber auftreten kann: das Stevens-Johnson-Syndroms (SJS), eine schwere und manchmal lebensbedrohliche Hauterkrankung, die mit bestimmten Medikamenten, darunter Ibuprofen, in Verbindung gebracht wird.

Stevens-Johnson-Syndrom (SJS)

In der Fachzeitschrift Clinical Case Reports berichteten die Ärzte über den seltenen Fall einer 45-jährigen Patientin, die davon betroffen war. Sie nahm Ibuprofen gegen ihre grippalen Symptome, erlitt eine schreckliche Reaktion, die zu roten und geschwollenen Augen und schlangenähnlichen Schuppen auf ihrem Gesicht führte. Die Frau hatte eine Dosis von 800 mg nur drei Stunden zuvor eingenommen und hatte außerdem eine seltsame gelbe Kruste auf ihren Lippen und eine starke Schwellung im Gesicht. Sie hatte keine chronischen Krankheiten und nahm ansonsten keine Medikamente ein. Sie ist Nichtraucherin und Nichttrinkerin. Nach ihrer Einlieferung in ein irakisches Krankenhaus wurde das Stevens-Johnson-Syndrom diagnostiziert.

Das Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), das durch einen schweren und schmerzhaften Ausschlag gekennzeichnet ist, der zur Ablösung der äußeren Hautschicht führt, manifestiert sich typischerweise mit einem abrupten Beginn und einem schnellen Fortschreiten und erfordert sofortige ärztliche Hilfe. Dies geschieht, wenn das Immunsystem auf einen Auslöser, z. B. ein Medikament, überreagiert, was zu einer starken Entzündung führt und die körpereigenen Zellen, einschließlich der Hautzellen, angreift, was Blasenbildung und Schwellungen verursacht.  Es kann durch verschiedene Medikamente ausgelöst werden. Die rechtzeitige Erkennung von SJS-Symptomen und die sofortige medizinische Behandlung sind entscheidend für den Genesungserfolg der Patienten.

7 Tage Intensivstation

Die Patientin wurde auf die Intensivstation verlegt. Die Ärzte behielten sie sieben Tage lang auf der Station, bis die Schwellungen zurückgingen und keine neuen Hautausschläge mehr auftraten. Tests an ihren inneren Organen wie Lunge und Herz zeigten, dass diese alle normal funktionierten. Eine von ihrer Haut entnommene Probe ergab jedoch, dass sich die äußere Schicht vom Körper gelöst hatte – was zur Diagnose führte. Es war das erste Mal, dass die Frau so dramatisch auf Ibuprofen reagierte. Nach sieben Tagen hatten der Ausschlag im Gesicht und auf den Schleimhäuten sowie die Geschwüre deutlich an Schwere abgenommen, sodass sie zur ambulanten Nachsorge bei Dermatologen, Augenarzt und Internisten entlassen werden konnte.

Nach 2 Monaten hatte sich die Frau deutlich erholt.
Nach 2 Monaten hatte sich die Frau deutlich erholt.
Clinical Case Reports

In der Fachzeitschrift schreiben die Ärzte: "Ibuprofen ist zwar im Allgemeinen sicher, aber das seltene Auftreten von schweren Reaktionen wie SJS erinnert uns daran, dass kein Medikament völlig risikolos ist."

Auf den Punkt gebracht

  • Eine 45-jährige Frau erlitt eine seltene und lebensbedrohliche Reaktion auf Ibuprofen, die zu roten und geschwollenen Augen, schlangenähnlichen Schuppen auf ihrem Gesicht und anderen schweren Symptomen führte, die schließlich zur Diagnose des Stevens-Johnson-Syndroms führten
  • Die Patientin wurde sieben Tage lang auf der Intensivstation behandelt, und obwohl sich ihre Symptome verbesserten, blieben mögliche langfristige Folgen der Reaktion unklar
  • Ibuprofen, obwohl im Allgemeinen sicher, kann in seltenen Fällen schwerwiegende Reaktionen wie das Stevens-Johnson-Syndrom hervorrufen, was darauf hinweist, dass kein Medikament völlig risikofrei ist
red
Akt.
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