Hygiene

Das passiert, wenn du das Gesicht nicht täglich wäschst

Das zweimal tägliche Ritual im Bad: Zähneputzen und das Gesicht waschen. Die Folgen, wenn letzteres auf der Strecke bleibt, erklärt eine Dermatologin.

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Das passiert, wenn du das Gesicht nicht täglich wäschst
Musst du dein Gesicht wirklich morgens und abends waschen?
Getty Images/iStockphoto

Das Gesicht ist nicht wie der Rest des Körpers von Kleidung geschützt und den ganzen Tag umgeben von Umwelteinflüssen. Dass der Schmutz am Abend runtermuss, erklärt sich von selbst. Doch was soll eigentlich die ausgiebige Wäsche am Morgen? Ist sie nötig oder kommt unsere Haut besser ohne zurecht, als gedacht? Dermatologin Dr. med. Daniela Kleeman klärt darüber auf.

Warum ist es so wichtig, am Abend das Gesicht zu waschen?

Verschmutzungen aus dem Alltag, Talg und Schweiß sowie Make-up – über den Tag kommt auf der Gesichtshaut einiges zusammen. Damit die Poren frei von Schmutz sind und die Haut sich über Nacht regenerieren kann, ist eine intensive Gesichtsreinigung am Abend unerlässlich.

Warum muss die Wäsche am Morgen wiederholt werden?

Auch über Nacht produziert die Haut Schweiß und Talg. Ein weiterer Faktor: das Kopfkissen. Selbst frisch gewaschen sind sie nicht völlig rein und kaum jemand wechselt den Bezug häufig genug. Im Stoff bleiben Rückstände wie Hautschuppen, Reste von Make-up oder Schweiß hängen, die sich in der Nacht wieder auf das Gesicht reiben können.

Zusammen mit der Nachtcreme.

Genau, die ist auch noch ein wichtiger Punkt: Ist sie auf den eigenen Hauttyp abgestimmt, sollte sie bis am Morgen eingezogen sein, doch Trends wie Slugging, bei der das Gesicht am Abend mit Vaseline eingecremt wird, machen das unwahrscheinlich.

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    Nachts sammeln sich auf deinem Kissen Talgabsonderungen von deinem Gesicht, die nur noch mehr Bakterien herbeiführen und zu Pickeln und Pusteln führen.
    Nachts sammeln sich auf deinem Kissen Talgabsonderungen von deinem Gesicht, die nur noch mehr Bakterien herbeiführen und zu Pickeln und Pusteln führen.
    Getty Images/iStockphoto

    Was passiert, wenn wir das Gesicht nicht waschen?

    Auf Dauer kommt es zu Ablagerungen aus Schmutz und Staub, die die Poren verstopfen – was wiederum zu Hautproblemen wie Entzündungen und Akne führen kann. Besonders Personen mit leicht reizbarer Haut leiden schnell unter Irritationen. Aber: Lässt man die Gesichtsreinigung nur einmal nach dem Ausgang aus, passiert sehr wahrscheinlich gar nichts.

    Es kann zu Hautproblemen wie Entzündungen und Akne führen.

    Zweimal täglich waschen ist also angesagt. Gilt das für alle Hauttypen?

    Grundsätzlich ja. Leidet allerdings jemand unter sehr trockener Haut oder kämpft mit Faktoren wie Neurodermitis, kann zu häufiges Waschen, die Gesichtswäsche mit heißem Wasser oder mit reizenden Reinigungsmitteln eher schaden als nützen und zusätzlich zu Austrocknung führen. Wäscht so jemand sein Gesicht am Morgen nicht, ist das unter Umständen nicht die schlechteste Idee …

    Sie klingen nicht ganz überzeugt.

    Nein, besser wäre es, stattdessen auf Methoden zu setzen, die nicht so stark austrocknen: Stellt man das Wasser nur lauwarm, leidet auch die Haut nicht, Produkte mit einem hautfreundlichen pH-Wert helfen zusätzlich. Solche klinisch getesteten Waschlotionen erhält man am einfachsten in der Apotheke oder einer Dermatologie-Praxis, in der man sich auch beraten lassen kann.

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine Dermatologin erklärt, dass das tägliche Waschen des Gesichts wichtig ist, um Schmutz, Talg und Make-up zu entfernen, damit die Haut sich über Nacht regenerieren kann
    • Auch am Morgen ist eine erneute Reinigung aufgrund von Schweiß, Talg und Rückständen auf dem Kopfkissen erforderlich, um Hautproblemen vorzubeugen
    • Personen mit trockener Haut oder Hauterkrankungen müssen jedoch auf schonende Reinigungsmethoden achten, um Austrocknung zu vermeiden
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