Gesundheit

"Schaue aus wie Monster" - Neurodermitis bei Corona

Cathy B. ist dreimal geimpft und hat sich offenbar im Büro Anfang März mit der Omikron-Variante angesteckt. Ihre Haut spielt seither verrückt. 

Christine Kaltenecker
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Die 33-jährige Cathy B. leidet am meisten unter ihrer Haut.
Die 33-jährige Cathy B. leidet am meisten unter ihrer Haut.
©privat

Die Ansteckung mit dem Corona-Virus ist nach wie vor eine große Lotterie, doch Cathy B. aus Graz war klar, dass sie mit allen drei Impfungen zumindest das Notwendigste getan hat, um eine Intensivbehandlung oder Hospitalisierung zu vermeiden. Anfang März war es dann soweit und sie steckte sich - vermutlich im Büro - bei einem Mitarbeiter an. Auch wenn der Test erst am 14. März positiv war, zeigten sich bereits einen Tag vorher Symptome wie Schnupfen, Kopfweh, Husten und Kurzatmigkeit. Doch nicht nur das, auch die Haut der 33-jährigen Grazerin spielte komplett verrückt.

"Noch nie so schlimm"

Cathy B. leidet seit ihrer Kindheit immer wieder an Neurodermitis. Mal besser und mal schlechter geht sie ganz gut mit der Hautkrankheit um und weiß genau, wann es zu Ausbrüchen kommen kann. Durch die Corona-Infektion kam es aber zu einem besonders großen Schub und ihr ganzer Körper scheint vor roten, juckenden Flecken aufzuschreien. "Normalerweise leide ich nur an der Kniekehle, den Armbeugen und an den Achseln unter der Krankheit", erzählt Cathy B. Am dritten Tag der Coronainfektion bemerkte sie aber den Hautausschlag auch am Hals und sogar im Gesicht. "Es gibt kaum eine Stelle, die nicht juckt und brennt", so die Grazerin.

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    Die 33-jährige Cathy B. litt noch nie so stark unter Neurodermitis wie während ihrer Corona-Erkankung.
    Die 33-jährige Cathy B. litt noch nie so stark unter Neurodermitis wie während ihrer Corona-Erkankung.
    ©privat

    Hautärztin bestätigt den Schub

    Durch die Quarantäne konnte sie ihre Hautärztin natürlich nicht aufsuchen, schickte aber Bilder. "Meine Dermatologin beruhigte mich und meinte, es käme bei vielen ihrer Patienten zu großflächigen Ausschlägen durch Corona". Auf unsere Frage, wie sie die Flecken nun behandle, sagte Cathy B. sofort: "Kein Cortison! Meine Haut war einmal regelrecht süchtig auf die Chemiekeule, also habe ich grünes Licht meiner Ärztin und schmiere mit einer besonderen 'Toten-Meersalz'-Creme", erzählt die Patientin. "Das Schlafen ist das Schlimmste. Durch die Kurzatmigkeit kann ich eh schon kaum liegen und sobald ich mich nicht ablenken kann, beginnt der schreckliche Juckreiz".

    "Keiner weiß, ob es mit Corona wieder verschwindet"

    Die Flecken im Gesicht belasten die hübsche Grazerin natürlich auch seelisch. "Ich konnte meine Neurodermitis zumindest bisher bei einem Schub immer ganz gut verstecken, aber im Gesicht kann ich natürlich gar nichts dagegen tun", sagt Cathy B. leise am Telefon. Auch die Tatsache, dass sie Brillenträgerin ist und die Haut unter dem Material zu schwitzen beginnt, beeinträchtigt die junge Frau. "Ich hoffe, dass ich bald wieder gesund werde und mit den Corona-Symptomen auch die Neurodermitis wieder verschwindet", sagt sie. Laut der Hautärztin lässt sich dies allerdings nicht in Stein meißeln. Es wurden bereits Patienten beobachtet, die wesentlich länger unter der Hautirritation gelitten haben, als die tatsächliche Infektion dauerte. Andere berichteten von größeren Schüben der Krankheit, als vor der Corona-Ansteckung.