Affäre um "Lügen-Lena"
Gegen Polit-Promi: Neue Prügel-Vorwürfe von Schilling
Die Grüne Spitzenkandidatin Lena Schilling soll auch verleumderische Gerüchte über den Spitzenpolitiker einer anderen Partei verbreitet haben.
Autsch, das wird für die Grünen nicht besser - denn die Liste der Vorwürfe gegen ihre Spitzenkandidatin Lena Schilling wird immer länger...
Eine der größten Anschuldigungen: Sie warf Sebastian Bohrn Mena, Ehemann einer guten Freundin, vor, seine Frau zu misshandeln, was zum Verlust ihres ungeborenen Kindes geführt habe. Die Freundin bestritt die Vorwürfe vehement – "Heute" berichtete.
Damit nicht genug: Schilling soll einem ehemaligen Grünen-Abgeordneten, Clemens Stammler, vorgeworfen haben, dass er sie bei einer Feier im Lokal U4 bedrängt hätte. Kurz darauf legte Stammler alle politischen Ämter nieder. In einer Sitzung der Grünen, in der damals die Belästigungsvorwürfe besprochen wurden, hat Sigrid Maurer laut mehreren Abgeordneten den Namen Schilling nie genannt. Im Gegenteil, Maurer dürfte sich immer wieder schützend vor Schilling gestellt haben.
Aber jetzt ist ausgerechnet Maurer dran
Doch Schilling soll ausgerechnet Sigrid Maurer diverse Affären mit anderen Grünen-Politikern und Journalisten angedichtet haben. Als wäre das nicht genug, behauptete die junge Spitzenkandidatin angeblich auch noch, dass Maurer sie "unangenehm bedrängt" hätte. Das soll sie Freunden, Journalisten und grünen Abgeordneten erzählt haben. Dem "Standard" liegen eigenen Angaben zufolge mehrere schriftliche Beglaubigungen vor. Die Personen betonten dabei, dass sie nicht glauben, dass die Vorwürfe gegen Maurer wahr seien.
Schilling wehrte sich auf X gegen die Anschuldigungen und betont, sie habe "nie behauptet, dass Sigi Maurer mir gegenüber übergriffig war. Sie ist eine gute Freundin". Dennoch gibt sie zu, dass sie Gerüchte über Affären "ohne groß nachzudenken weitererzählt", da sei sie "kein Stück besser als andere" und sie habe es "sicher nicht mit böser Absicht getan".
Wen Schilling noch angepatzt haben soll
Doch das ist offenbar erst die Spitze des Eisberges, denn der Prügelvorwurf gegen Sebastian Bohrn Mena dürfte kein Einzelfall sein. So soll auch ein anderer Spitzenpolitiker von Schilling schwer belastet worden sein, bei ihm handelt es sich um einen direkten politischen Mitbewerber (Name der Redaktion bekannt).
Auch ihm soll Schilling nachgesagt haben, seine Frau geschlagen zu haben. Deshalb dachte der Spitzenpolitiker zunächst über eine Klage gegen Schilling nach, sah dann aber davon ab. Grund dafür war die Angst über eine Berichterstattung über die falschen Vorwürfe während des Wahlkampfes.
Sollte Schilling die Gerüchte über den Politiker tatsächlich erzählt haben, um dem Politiker zu schaden, so wiegt der Verleumdungs-Vorwurf gegen die junge Schilling schwer. Sie selbst und die Partei dementieren.
Grüne Parteispitze stellt sich hinter Lena Schilling
Auf den Punkt gebracht
- Die Grüne Spitzenkandidatin Lena Schilling sieht sich schweren Vorwürfen ausgesetzt, darunter die Behauptung, dass sie häusliche Gewaltvorwürfe gegen politische Gegner verbreitet habe
- Diese Anschuldigungen könnten schwerwiegende Konsequenzen für ihre politische Karriere haben, obwohl Schilling beteuert, dass sie die Gerüchte "ohne böse Absicht" weitererzählt habe
- Trotzdem bleibt die Unschuldsvermutung bestehen