Klimaschutz

Höchstwerte bei Treibhausgasen am Sonnblick gemessen

Die am Sonnblick gemessenen Konzentrationen von Kohlendioxid und Methan erreichten heuer im April den höchsten Wert seit Messbeginn.

Lydia Matzka-Saboi
Das Umweltbundesamt misst am Sonnblick Observatorium der GeoSphere Austria Kohlendioxid seit 2001 und Methan seit 2012.
Das Umweltbundesamt misst am Sonnblick Observatorium der GeoSphere Austria Kohlendioxid seit 2001 und Methan seit 2012.
Getty Images/iStockphoto

Noch nie war die am Sonnblick-Observatorium gemessene Konzentration von klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2) und Methan (CH4) so hoch wie aktuell. Das teilte GeoSphere Austria am Mittwoch in einer Aussendung mit. Die beiden Treibhausgase sind die stärksten Antreiber des menschengemachten Klimawandels.

Am Sonnblick Observatorium (3100 m Seehöhe) lag im April 2023 das Monatsmittel der Konzentration von Kohlendioxid bei 425,3 ppm (parts per million = Millionstel Anteil) und von Methan bei 2,014 ppm.

Das sind die höchsten Werte seit Messbeginn und würden "den kontinuierlich steigenden Trend dieser zwei wichtigsten Treibhausgase in Österreich und weltweit bestätigen", heißt es dazu in einer Aussendung.

Besonders starke Erderhitzung in Österreich

Das Umweltbundesamt misst am Sonnblick Observatorium der GeoSphere Austria Kohlendioxid seit 2001 und Methan seit 2012. Die Messkurven verlaufen ganz ähnlich wie an anderen Standorten der Erde, denn durch die großen Windsysteme der Erde werden die Treibhausgase schnell weltweit verteilt, egal wo sie freigesetzt wurden.

"Kohlendioxid und Methan bleiben über Jahre in der Atmosphäre, daher zeigen die Messungen in der abgeschiedenen Lage auf dem Sonnblick-Gipfel auch gut die weltweite Entwicklung. Es gibt zwar kurzfristige jahreszeitliche Schwankungen, aber der langfristige Trend geht deutlich nach oben", sagt Iris Buxbaum vom Umweltbundesamt.

Die Hauptquellen für Kohlendioxid sind Industrie, Energieerzeugung, Verkehr und Gebäude, in denen fossile Brenn- oder Treibstoffe eingesetzt werden. Kohlendioxid hatte 2021 den größten Anteil (ca. 85 Prozent) an den gesamten Treibhausgasemissionen in Österreich. Methan entsteht in erster Linie bei mikrobiologischen Gärungsprozessen auf Deponien oder in den Mägen von Wiederkäuern. Methan ist in Österreich das zweitwichtigste Treibhausgas, im Jahr 2021 mit einem Anteil von mehr als acht Prozent.

"Untersuchungen zeigen eindeutig, dass die durch den Menschen verursachten globalen Emissionen von fossilem Kohlendioxid und Methan den Hauptanteil der weltweiten Erwärmung samt Folgen verursachen", sagte Marc Olefs, Leiter der Abteilung Klimafolgenforschung der GeoSphere. Treibhausgase nehmen einen Teil der Wärmestrahlung der Erdoberfläche auf und vermindern so das Abstrahlen dieser Wärme ins Weltall, die Erde heizt sich auf. 

Die Klimaerwärmung ließ die Durchschnittstemperaturen in Europa bereits um 2,2 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit ansteigen, was fast doppelt so viel wie der globale Anstieg von 1,15 Grad ist.

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