Gesundheit
Wiener Kinderarzt warnt vor tödlichen Bakterien
In Großbritannien sorgen A-Streptokokken für Todesfälle bei Kindern. Der Wiener Kinderarzt Peter Voitl verrät, was in Österreich zu erwarten ist.
In Großbritannien sind in den vergangenen Tagen sieben Kinder in Zusammenhang mit einer A-Streptokokken-Infektion gestorben. Die britischen Behörden schlagen deshalb Alarm und mahnen die Eltern zur Vorsicht. "Heute" hat beim Wiener Kinderarzt Peter Voitl nachgefragt, wie die Lage bezüglich Scharlach und der Bakterien derzeit in Österreich ist und was neben der Grippewelle und den RS-Viren noch auf uns zukommt.
"Wie viele Scharlach-Fäll es derzeit in Österreich gibt, ist schwer zu sagen, da die Infektion nicht meldepflichtig ist, aber die Dunkelziffer ist gewiss hoch. Allerdings entspricht derzeit auch alles dem, was wir nach dem zurückfahren der Corona-Maßnahmen erwartet haben", so der Mediziner.
Maßnahmen-Ende heizt Viren, Bakterien und Keime an
So sei man bereits davon ausgegangen, dass mit dem Ende der Maßnahmen und dem Eintreten der kälteren Jahreszeit – in der sich Viren, Bakterien und Keime besonderes wohl fühlen und schnell verbreiten –auch die Krankheitsfälle enorm zunehmen.
"Die Maßnahmen sind alle weggefallen und schon haben wir eine ungewöhnlich frühe Grippewelle, eine ungewöhnlich frühe RS-Viren-Welle und bald werden auch die Bakterien und anschließend die Keime Fahrt aufnehmen", erklärt der ÖÄK-Bundesfachgruppenobmann für Kinderheilkunde.
Lebensgefährliche Bakterien
Bezüglich A-Streptokokken mache er sich jedoch weniger Sorgen als in Bezug auf Meningokokken und Pneumokokken. "Beide Bakterien sind aufgrund einer möglichen Hirnhautentzündung weit gefährlicher", so der Mediziner. Allerdings geben es hier, im Gegensatz zu den A-Streptokokken Impfungen. "Eltern sollten jetzt unbedingt die Impfpässe kontrollieren."
Im Fall von A-Streptokokken würde Penicillin in der Regel sehr gut helfen - insofern eine Infektion rechtzeitig bemerkt wird. "Bei hohem Fieber, Halsschmerzen und einem schlechte Allgemeinzustand sollte immer ein Arzt aufgesucht werden."