Was ist Leitkultur?

Menschen in Österreich müssen Deutsch sprechen können

Für die meisten Wahlberechtigten ist die deutsche Sprache das wichtigste, um in Österreich dazuzugehören. Das Christentum hat aber kaum Bedeutung.

Lukas Leitner
Menschen in Österreich müssen Deutsch sprechen können
Eine neue Studie zeigt, was die Österreicher als "echte Leitkultur" sehen. (Symbolbild)
Getty Images

Seit dem "Leit-Kultur" Debakel der ÖVP, die auf zunehmende Kritik in den sozialen Netzwerken stieß, stellt sich die Frage, was "Leitkultur" nun wirklich bedeutet und was dazugehört. Das "Pew Research Center", veröffentlichte dazu bereits im Jänner eine Studie, die zeigt, was in 21 Ländern wichtig ist, um zur jeweiligen Nation zu gehören. 

Davon geben insgesamt 91 Prozent an, dass es sehr oder zumindest noch wichtig ist, die Landessprache sprechen zu können. Ungarn ist der stärkste Verfechter dieser Aussage. Dort halten 74 Prozent die Beherrschung der Landessprache für sehr wichtig und 22 Prozent für wichtig.

Deutschkenntnisse sehr wichtig

Wie es dabei um Österreich steht und was es heißt, ein echter Österreicher zu sein, klärt der "Standard" in einer Umfrage mit dem "Linzer Market-Institut". Dabei ist die Sprache auch für die Österreicher sehr wichtig, das geben zumindest 92 Prozent an. 

Gesetze wichtiger als Staatsbürgerschaft

Das zweitwichtigste dabei ist, sich an die Gesetze und die österreichische Verfassung zu halten. Ganze 60 Prozent sehen es als "sehr wichtig" und weitere 32 Prozent als wichtig. Dabei liegt dieser Bereich noch vor der Staatsbürgerschaft selbst, welcher sich auf Platz drei befindet.

Hier gaben 55 Prozent der Befragten an, dass es sehr wichtig ist, die Staatsbürgerschaft zu besitzen, um als ein echter Österreicher zu gelten. Für 26 Prozent war es nur wichtig und 4 Prozent sind der Meinung, dass die Staatsbürgerschaft "gar nicht wichtig" ist.

Traditionen und Bräuche

Auch die Frage nach österreichischen Bräuche und Traditionen wird gestellt. Hier geben 34 Prozent an, dass es sehr wichtig ist und 38 Prozent, dass es wichtig ist diese zu teilen. Um als ein echter Österreicher zu gelten muss man aber nicht zwingend in Österreich geboren sein. Das sehen jedenfalls 13 Prozent der Befragten. Die Geburt in Österreich ist für sie dabei "gar nicht wichtig", für 24 Prozent ist sie "weniger wichtig". 

Religion ist nicht so wichtig

Nicht wichtig ist im Gegensatz die Religionszugehörigkeit. Nur ein Drittel der Wahlberechtigten in Österreich sind der Meinung, dass man erst ein Österreicher ist, wenn man dem christlichen Glauben angehört.

Bei der Umfrage gibt es aber sowohl demografische als auch politische Unterschiede. Demnach sind laut dem "Standard" ältere Österreicher bei der Sprache um einiges strenger als jüngere. Auch FPÖ- und ÖVP-Wähler sehen die Deutschkenntnisse eher als sehr wichtig an.

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    Martin Juen / SEPA.Media / picturedesk.com

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Wichtigkeit der Deutschkenntnisse in Österreich wurde nach dem "Leitkultur"-Debakel der ÖVP und einer Studie des "Pew Research Center" diskutiert
    • Laut einer Umfrage des "Standard" mit dem "Linzer Market-Institut" betrachten 92 Prozent der Österreicher die Beherrschung der Landessprache als sehr wichtig, gefolgt von der Einhaltung der Gesetze und der österreichischen Verfassung
    • Die Staatsbürgerschaft und die Religionszugehörigkeit sind laut der Umfrage weniger entscheidend
    • Auch zeigten die Umfrageergebnisse demografische und politische Unterschiede, wobei ältere Österreicher und Anhänger von FPÖ und ÖVP die Deutschkenntnisse besonders betonen
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