Regierung setzt auf Moorschutz

Moore: Hochwasserschutz und Speicherung von Kohlenstoff

Rund 90 Prozent der österreichischen Moore sind ökologisch in einem kritischen Zustand. Die Regierung investiert nun 44 Mio. Euro in den Moorschutz.

Heute For Future
Moore: Hochwasserschutz und Speicherung von Kohlenstoff
Intakte Moore sind wichtig, denn Moore sind in der Lage, mehr Kohlenstoff als jedes andere Ökosystem der Welt zu speichern.
Getty Images/iStockphoto

Rund 44 Millionen Euro fließen bis 2033 in die Erhaltung der österreichischen Moore. Ihnen sollen unter anderem Renaturierungsmaßnahmen im Rahmen des geförderten Projekts "AMooRe" zugutekommen.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) hob heute auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Ministerium für Wasserwirtschaft (BML) sowie den zuständigen Landesrätinnen und -räten die Bedeutung der Moore hervor. Allerdings befinden sich laut einer Studie des Umweltbundesamts rund 90 Prozent der österreichischen Moore in einem äußerst kritischen Zustand.

"Die Revitalisierung von Mooren leistet einen unschätzbaren Beitrag sowohl für den Klimaschutz als auch zur Erhaltung der Artenvielfalt. Intakte Moore sind extrem wichtig – sie sind in der Lage, mehr Kohlenstoff als jedes andere Ökosystem der Welt zu speichern", betonte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

Das vom Klimaschutzministerium mitgetragene und unterstützte Projekt "AMooRe" wird in Zusammenarbeit mit den Grundbesitzerinnen und -besitzern auf rund 1.400 Hektar das ökologische Gleichgewicht wiederherstellen.

Zustand der Moore ist äußerst kritisch

Moore sind wahre Alleskönner in den Bereichen Klima, Wasser und Natur: Sie speichern große Mengen an Kohlenstoff und sind damit richtige Klimaschützer. Sie können enorme Mengen Wasser aufnehmen und dadurch Hochwässer abmildern. Sie tragen zur Filterung und Reinigung des Wassers sowie zur Anreicherung des Grundwassers bei und sind damit kompetente Schützer unseres Trinkwassers. Und schließlich: Sie sind wertvolle Lebensräume für gefährdete Tier- und Pflanzenarten.

Österreich ist zwar reich an Mooren: Ihre Gesamtfläche wird auf rund 30.000 Hektar geschätzt und die der Torfböden auf mindestens 50.000 Hektar. Doch: Der Zustand der österreichischen Moore ist äußerst kritisch. Laut einer Studie des Umweltbundesamts weisen mehr als 90 Prozent der heimischen Moore einen Sanierungsbedarf auf.

"Moore sind wahre Klimahelden und speichern große Mengen an Kohlenstoff", erklärte der Vorarlberger Umweltlandesrat Daniel Zadra (Grüne) die Bedeutung der Moore beim Umwelt- und Klimaschutz. Zudem spielten die österreichweit geschätzt 30.000 Hektar Moorfläche für den Hochwasserschutz eine besondere Rolle, so Monika Mörth, Sektionschefin im Ministerium für Land-, Forst- und Wasserwirtschaft sowie Regionen (BML).

Bei Austrocknung setzten sie jedoch stetig Treibhausgase (CO2 und Lachgas) frei und könnten mit der Speicherung von Wasser nicht mehr nachkommen. "Intakte Moore sind auch die Heimat hochspezialisierter Tiere und Pflanzen", ergänzte Gewessler. Es seien darum 13 Arbeitspakete geschnürt worden – von der Umsetzung von Renaturierungsmaßnahmen über Wissensaufbau und Sensibilisierungsmaßnahmen bis zum Austausch mit allen Stakeholdern.

Klimawandel in Österreich

1/12
Gehe zur Galerie
    Zahlreiche Starkregenereignisse haben im Sommer - wie hier im Bild im Raum Hochburg-Ach in Oberösterreich - zu Hochwasser, Überschwemmungen und Vermurungen geführt.
    Zahlreiche Starkregenereignisse haben im Sommer - wie hier im Bild im Raum Hochburg-Ach in Oberösterreich - zu Hochwasser, Überschwemmungen und Vermurungen geführt.
    MANFRED FESL / APA / picturedesk.com
    red
    Akt.