Gesundheit
Nasenhaare zupfen kann lebensgefährliche Folgen haben
Wuchernde Ohren- und Nasenhaare können für die Betroffenen zum ästhetischen Problem werden. Welche Alternativen es zum Auszupfen gibt.
Dem Menschen wachsen am ganzen Körper Haare - außer an Fußsohlen und Handflächen. Auch wenn wir sie nicht sehen, überziehen uns ganz zarte Härchen. Mit dem Trend der Haarentfernung fallen jene unter den Achseln, auf den Beinen und im Intimbereich regelmäßig dem Heißwachs oder der Rasierklinge zum Opfer.
Mittlerweile hat dieses Schönheitsideal auch die Männer erfasst. Kein Waxing-Studio, das ohne Spezial-Angebote "für ihn" auskommt. Denn auch Männer haben Gefallen am haarlosen Look gefunden. Auch abseits von Brust, Bauch oder Intimzone. Denn jahrzehntelang unbemerkt, fangen mit zunehmendem Alter die Haare in Ohren und Nase wild zu sprießen an und können mehrere Zentimeter lang werden.
Nicht funktionslos
Da rasieren an diesen Körperstellen nur schwer zu bewerkstelligen ist, greifen die meisten kurzerhand zur Pinzette, um die Büschel zu entfernen. Ein nicht ungefährliches Unterfangen, wie die Medizin zeigt. Dabei erfüllen sie eine wichtige Aufgabe: Nasenhaare wirken beim Einatmen wie eine Art Grobfilter, der größere Partikel wie Staub oder Sandkörner bereits am Naseneingang abfängt, damit sie nicht in die Lunge geraten.
Die Haare wachsen auf der Nasenschleimhaut, die sehr empfindlich und leicht verletzbar ist. Schon kleine Wunden werden leicht von Bakterien und Keimen infiziert und können so in den Körper eindringen und schlimme Infektionen hervorrufen. Mit viel Pech kann das tödlich enden. Das Ausreißen von Nasenhärchen samt Wurzel führt zu eben diesen kleinen Verletzungen der Nasenschleimhaut. Die Venen, die von der Nase wegführen, besitzen eine direkte Verbindung zum Gehirn, wodurch eine Bakterieninfektion noch gefährlicher werden kann. Meningitis (Gehirnhautentzündung) oder Hirnabszesse können die Folge sein.
Auch vom Nasen-Waxing sollte man absehen – das ist auch nichts anderes als ausreißen im großen Stil.
Lieber stutzen statt zupfen
Wer die Härchen im Zaum halten will, sollte lieber zu einem speziellen Nasenhaartrimmer greifen oder nur die Haare, die sichtbar aus den Nasenlöchern ragen, mit einer abgeflachten Nagelschere vorsichtig kürzen. Die empfindlichen Follikel, aus denen die Haare wachsen, sollten möglichst nicht verletzt werden. Das Prozedere muss zwar öfter wiederholt werden als das Auszupfen, ist bei richtiger Handhabung aber gefahrlos.