Gesundheit

Mann hat Atemprobleme – findet Zahn in seiner Nase

Was es nicht alles gibt! Weil ihm ein Zahn in der Nase wuchs, hatte ein Mann Probleme mit der Atmung. Er konnte ohne Folgen entfernt werden.

Sabine Primes
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Die Rhinoskopie (links) machte den Übeltäter ausfindig: Ein Schneidezahn!
Die Rhinoskopie (links) machte den Übeltäter ausfindig: Ein Schneidezahn!
Screenshot Youtube/Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V.

Nachdem ein Mann seit mehreren Jahren unter Atembeschwerden gelitten hatte, wandte er sich an einen Arzt. Was dann kam, hatte niemand vermutet: Der 38-Jährige staunte nicht schlecht, als Chirurgen des Mount Sinai Hospital in New York einen halben Zentimeter langen Zahn entdeckten, der in seinem rechten Nasenloch wuchs. Der Fall wird im "New England Journal of Medicine" beschrieben. 

Bei der Untersuchung wurde festgestellt, dass der Patient eine Nasenscheidewandverkrümmung hatte, bei der die Trennwand zwischen den Nasengängen zur Seite geschoben ist. Ebenso wurden knochenartige Wucherungen in der Nase gefunden. Und das, obwohl der Patient keine sichtbaren Traumata oder Anomalien im Gesicht aufwies. Um dem Problem auf den Grund zu gehen, führten die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen Sagar Khanna und Michael Turner eine Rhinoskopie durch – eine Nasenuntersuchung, die mit einem röhrenförmigen Instrument mit Licht und Linse durchgeführt wird. Sie entdeckten eine "harte, nicht empfindliche, weiße Masse", die durch "den Boden des rechten Nasenlochs" ragte. Laienhaft ausgedrückt: Ein Schneidezahn in der Größe von 15 Millimeter.

Dieser Zustand ist äußerst selten und führt normalerweise dazu, dass die Zähne im Kieferknochen unter dem Zahnfleisch und nicht in der Nase sprießen. Laut einer Studie aus dem Jahr 2019 sind 0,1 bis 1 Prozent der Bevölkerung von diesem Zustand betroffen.

Die Ursache für diesen Eindringling ist nach wie vor unklar. Glücklicherweise waren die Ärzte in der Lage, den Zahn des Patienten durch eine invasive intra-nasale Operation zu entfernen, ohne dass es zu "postoperativen Komplikationen" kam, heißt es in dem Bericht. Und bei einer "Nachuntersuchung drei Monate nach der Operation waren die Symptome der nasalen Blockade beim Patienten verschwunden."