Niederösterreich
NÖ-Ärzte gegen Streik: "Nicht auf Rücken der Patienten"
In Wien spitzt sich die Lage zwischen Ärztekammer und der Stadt als Spitalsbetreiber zu: Die Zeichen stehen auf Ärztestreik.
In Wien stehen die Zeichen in der Ärzteschaft auf Streik. In Niederösterreich werden zwar immer wieder ganze Spitalsabteilungen aufgrund Personalmangels geschlossen und auch die Stimmung ist nicht die beste unter den Ärzten. Aber: In Niederösterreich laufen derzeit Verhandlungen der Ärztekammer mit dem Spitalserhalter, Landesgesundheitsagentur (LGA), in positivem Klima und lösungsorientiert ab, betont Ärztekammerpräsident Harald Schlögel.
Für die niedergelassenen Ärzte mit Kassenvertrag hingegen beginnen diese Wochen Honorarverhandlungen. Der Frust in Niederösterreichs Ordinationen ist teilweise groß, da überbordende Bürokratie, eigenwillige Leistungsabrechnungen der ÖGK und Zeitdruck die Hinwendung zum Patienten beeinträchtigen. Dazu kommen wenig zeitgemäße Honorare.
Streik nicht als Druckmittel
Dennoch setzt Ärztekammerchef Harald Schlögel nicht auf Konflikt sondern auf Verhandlungen: "Wir werden, anders als in Wien, nicht das Druckmittel des Streiks bei gut laufenden Gesprächen oder vor Beginn der Verhandlungen auspacken". Zumindest vorerst.
"Die Verhandlungsteams der Ärztekammer und der ÖGK sind erfahren, die Chemie stimmt, man kann miteinander vernünftig reden," streut Niederösterreichs ÖGK-Chef Norbert Fiedler dem ärztlichen Gegenüber Rosen.
Man wolle in den Verhandlungen aufeinander zugehen und positive Lösungen finden. Konflikte auf dem Rücken der Patienten, wie sie in Wien möglicherweise ausgetragen werden, seien kontraproduktiv, heißt es seitens der Verhandlungspartner in Niederösterreich. Man wolle andere Wege als die Wiener gehen.