Gnadenlose Methode
"Schwachsinn" – Geheim-Radar lässt die Wogen hochgehen
Kein Erbarmen für Raser: Ein Geheim-Radar trickst sie aus, denn es wechselt regelmäßig den Standort. Das sorgt jetzt für gehörigen Wirbel.
Die Bezirkshauptstadt Ried im Innkreis (12.500 Einwohner) setzt seit geraumer Zeit auf eine unscheinbare, aber äußerst wirksame Maßnahme: Am Straßenrand ist ein silberner VW Golf geparkt, der mit moderner Technik gespickt ist. Das Radargerät im Inneren blitzt zuverlässig.
Im Gegensatz zu anderen Gemeinden setzt die städtische Politik auf volle Transparenz: Pünktlich zu Monatsbeginn werden im Internet stets die neuen Standorte des Blitzers veröffentlicht. Bei vielen zu schnellen Lenkern gibt es dennoch ein böses Erwachen, wenn sie die Strafe im Postkasten finden.
Die versteckten Rieder Tempomesser lassen jedenfalls die Wogen hochgehen: Eine "Heute"-Leserin schreibt auf Facebook von einem "Schwachsinn". "Wichtig ist nur Kassieren, der Rest ist sowieso wurscht", lässt ein User seinem Ärger freie Luft.
„Wichtig ist nur Kassieren, der Rest ist sowieso wurscht.“
Ein anderer will von ihm wissen, warum er sich nicht an die Straßenverkehrsordnung halte, und fragt: "Oder bist auch so einer, der jammert, wenn in seiner Straße neben den Kindern zu schnell gefahren wird, aber anderswo einen Bleifuß hat?"
Die Rieder Stadtverwaltung lässt sich von den Diskussionen nicht beeindrucken und betont die Wichtigkeit der umstrittenen Methode: Laut Stadtpolizei sinkt die Zahl der ertappten Raser kontinuierlich. Monatlich werden demnach an die 2.000 Verkehrssünder geblitzt.
Moderne Technik
Mehr und mehr Gemeinden bauen im Kampf gegen Raser auf moderne Technik. Mit den Geräten wird es immer schwieriger, sich ungesühnt aus dem Staub zu machen.
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Hiobsbotschaft für verzweifelten BMW-Raser
Ein Schweizer war vor Kurzem in Oberösterreich mit 230 km/h unterwegs. Während sich der Mann wortreich dafür rechtfertigt, gibt es eine schlechte Nachricht für ihn.
Die Behörden wollen den Wagen laut "Heute"-Informationen mindestens 14 Tage lang beim Abschleppdienst in Ansfelden (Bez. Linz-Land) lassen. Rein theoretisch hätte der Lenker das Fahrzeug schon früher haben können.
Auf den Punkt gebracht
- In Ried im Innkreis sorgt ein geheimes Radar, das regelmäßig den Standort wechselt, für Aufregung bei Rasern, obwohl die Stadt die Standorte des Blitzers monatlich im Internet veröffentlicht
- Trotz hitziger Diskussionen verteidigt die Stadt die Wirksamkeit der Methode und betont, dass die Zahl erfasster Raser kontinuierlich sinkt
- Ein Schweizer, der mit 230 km/h in Oberösterreich unterwegs war, muss seinen Wagen aufgrund eines Fehlverhaltens ebenfalls für mindestens 14 Tage beim Abschleppdienst lassen