Man übersieht ihn leicht: den silbernen VW Golf, der in der Bezirkshauptstadt Ried (12.500 Einwohner) am Straßenrand geparkt ist. Sein Innenleben ist gefährlich, zumindest für Bleifüße: Denn in dem kleinen Wagen verbirgt sich modernes Equipment, das gnadenlos blitzt.
Die Technik wirkt: Laut Stadtpolizei sinkt die Zahl der ertappten Raser kontinuierlich. An die 2.000 Temposünder werden monatlich in Ried geblitzt – aktuell in der Bahnhofstraße und der Rennerstraße.
Nicht mehr lange, denn bald wechseln die Radar-Autos wieder ihre Standorte. Noch weiß niemand, wo sie sich ab Anfang April befinden und mithelfen werden, Verkehrssünder zur Kasse zu bitten. Erst zu Beginn des kommenden Monats werden im Internet die beiden neuen Positionen bekanntgegeben.
Das eingenommene Geld kann die Rieder Verwaltung jedenfalls gut brauchen: Die Stadt erhielt beim Finanzausgleich laut Kommunalpolitikern zu wenig Geld. Das hat ein Riesenloch ins Budget gerissen.
Immer mehr Gemeinden setzen im Kampf gegen Raser auf zusätzliche Radargeräte. Die moderne Technik macht es immer schwieriger, ungestraft davonzukommen.
Lenker, die durch Traun (Bez. Linz-Land) fahren, sind gespalten: Die Stadt hat ebenfalls ein Geheim-Radar – für die einen ist es Abzocke, für die anderen ein Betrag für mehr Verkehrssicherheit. Vor Kurzem hat sich der zuständige Stadtchef zum Thema zu Wort gemeldet.
"Uns muss allen klar sein, worum es hierbei geht: um die Sicherheit unserer Kinder, Familienangehörigen und Freunde – also um die Sicherheit von uns allen", erklärte Stadtchef Karl-Heinz Koll (ÖVP). Der Unterschied zu Ried: Die Trauner Politik kommuniziert die jeweiligen Standorte nicht.