Tag-Nacht-Rhythmus

So leidet die biologische Uhr unter Nachtschichten 

Mittlerweile finden wir in verschiedensten Berufen Nachschichten vor. Diese sind leider unverzichtbar - doch was sagt unser Körper dazu?

Nadja Masoner
So leidet die biologische Uhr unter Nachtschichten
Viele Berufe bieten eine Nachtschicht an.
Getty Images/iStockphoto

Unser Körper ist auf den Tag-Nacht-Rhythmus der Erde angewiesen. Dunkelheit lösen in uns bestimmte Signale aus, denen der Körper folgen sollte. Hat jemand jedoch eine Nachschicht, lässt er seinen Körper nicht seinen biologischen Ablauf folgen und genau dies wirkt sich auf die Dauer negativ auf die Gesundheit aus. 

Nachtschicht soll krebserregend sein?

Neben Diabetes und Herzkreislauf-Erkrankungen soll die Nachtschicht außerdem Krebs begünstigen können. Prof. Dr. Hajo Zeeb, Leiter der Abteilung für Prävention und Evaluation am Leibniz - Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie, bestätigte einen deutlichen Zusammenhang von Nachtschicht und malignen Tumoren der Brust, des Darms und der Prostata. Mittlerweile wurde in mehreren Studien festgestellt, dass Nachtschichten wahrscheinlich krebserregend sind. 

Depressionen und weitere gesundheitliche Schäden

Doch auch andere gesundheitliche Schäden drohen, wie beispielsweise Depressionen und Angstzustände. Hier ist der genaue Zusammenhang noch unklar, jedoch vermuten Forscher ein Zusammenspiel von Schlafstörungen, fehlender sozialer Kontakte und Stress

Die oben bereits erwähnten Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehen meist mit der ungesunden Ernährung, dem Rauchen und zu wenig Sport einher. Das Risiko hierfür soll sich alle 5 Jahre um 7,1 Prozent erhöhen. Bei Beendigung der Nachtschicht kommt es im Körper zu einer Regeneration und das Risiko an dieser Erkrankung sinkt wieder. 

Chronotypen

Helfen kann hier die Unterscheidung zwischen dem Frühtyp und dem Spättyp. Hierbei sollte bei der Schichtenverteilung eigentlich darauf geachtet werden, denn dann kann das Risiko all dieser Krankheiten zumindest reduziert werden. Der Spättyp würde beispielsweise ein Schlafdefizit entwickeln, wenn er frühmorgens zur Arbeit soll, umgekehrt geht es dem Frühtyp abends. Dieser Chronotyp kann sich jedoch im Laufe des Lebens ändern.

Fazit

Forscher stellen sich mittlerweile also eher die Frage, welche Arbeitsschicht für welchen Beschäftigten in welchem Lebensalter am besten geeignet ist. Meist werden die Nachtschichten aber mit mehr Gehalt belohnt, was viele – vor allem durch die Inflation –dringend benötigen und so keine andere Wahl haben, als die Nachtschicht durchzuziehen – egal welchem Chronotyp sie angehören. 

NM
Akt.
Mehr zum Thema