Klimaschutz

Tausende unterwegs – was die Klima-Demonstranten wollen

In Österreich wird am Freitag an elf Orten für Klimaschutz demonstriert. Zentrale Forderung ist ein "nationaler Klimakatastrophengipfel". 

Heute For Future
Zum 14. Mal gehen am Freitag zehntausende Personen beim internationalen Klimastreik von "Fridays for Future" weltweit auf die Straße.
Zum 14. Mal gehen am Freitag zehntausende Personen beim internationalen Klimastreik von "Fridays for Future" weltweit auf die Straße.
Sabine Hertel / "Heute"

Zum 14. Mal gehen am Freitag zehntausende Personen beim internationalen Klimastreik von "Fridays for Future" weltweit auf die Straße. Auch in Österreich wird für mehr Klimaschutz demonstriert – vor allem in Wien rechnen die Organisatoren mit "tausenden Teilnehmern". Gestartet wurde der Protesttag hierzulande in Bregenz, wo es um 10.30 Uhr los ging. In den meisten anderen Städten trafen sich die Klimademonstrantinnen und -demonstranten rund um Mittag.

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    Am Freitag versammelten sich tausende Wiener zum Klimastreik von Fridays For Future.
    Am Freitag versammelten sich tausende Wiener zum Klimastreik von Fridays For Future.
    Sabine Hertel

    Die Hauptforderung richtet sich an Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP). Dieser solle umgehend einen "nationalen Klimakatastrophengipfel" einberufen. Der Protest wird von etlichen Organisationen, Künstlerinnen und Künstlern sowie Wissenschaftern unterstützt.

    In der Bundeshauptstadt startete die Demonstration unter dem Motto "Zukunft für alle! Jetzt handeln!" beim Bahnhof Wien-Mitte und endet um 16.00 Uhr mit einer Abschlusskundgebung auf dem Heldenplatz.

    Klimakatastrophengipfel gefordert

    Klara König von "Fridays for Future" forderte, dass der heurige von Umweltkatastrophen geprägte Sommer samt Hochwasser, Dürre und Waldbränden ein "Nachspiel haben muss". "Der Klimakatastrophensommer verlangt einen Herbst, auf den ernsthaftes klimapolitisches Anpacken folgen muss. Der erste Schritt: Der Kanzler beruft einen Klimakatastrophengipfel ein", sagte König. Hier solle die Bundesregierung gemeinsam mit den Landeshauptleuten "eine Zeitenwende in der österreichischen Klimapolitik einläuten".

    Karl Steininger, Klimaökonom und Leiter des Wegener Center der Universität Graz, unterstrich vor allem die dramatischen ökonomischen Folgen der Klimaerhitzung. In Österreich lägen die vor allem durch Extremwetter verursachten Schäden derzeit bei durchschnittlich mindestens zwei Mrd. Euro pro Jahr. Im Jahr 2030 werden sie laut den Prognosemodellen zumindest drei bis sieben Mrd. Euro ausmachen und bis 2050 weiter auf sieben bis 14 Mrd. Euro steigen.

    Mit entsprechenden Investitionen könnten diese Summen aber Steininger zufolge erheblich gesenkt werden. "Kluge Klimapolitik hat einen extrem hohen Return on Investment, jeder investierte Euro verringert Schäden um zehn bis 20 Euro." Steiniger sagte zudem, dass in Österreich alle Technologien, um Emissionen zu senken, bereits bereitstehen würden. "Wir haben Unternehmen, die Wärmepumpen bauen und Schienen verlegen können, und wir haben fertige Gesetze in den Schubladen der Ministerien liegen. Woran es scheitert, ist der Wille der Politik." Der geforderte "nationale Klimakatastrophengipfel" sei daher "ein längst überfälliger Schritt", so Steininger.

    Weltweit gehen Millionen für Klimaschutz auf die Straße

    Gestreikt wird rund um den Globus von Freitag bis Sonntag mit mehr als 400 Demonstrationen und Protestaktionen, zu denen Millionen Menschen erwartet werden. Dahinter stehen den Angaben zufolge 780 Organisationen – darunter neben "Fridays For Future" etwa "Extinction Rebellion", "Friends of the Earth", Greenpeace, WWF und Global 2000. Gefordert wird ein möglichst schneller Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas, wie das "Climate Action Network" mitteilte.

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