Brauereien ächzen unter Kosten

Na Prost! Nun droht schon wieder Verteuerung beim Bier

Die nächste Verteuerung steht ins Haus, und sie hat einen kuriosen Grund: Da auch die Brauereien die Inflation spüren, planen sie eine Pfanderhöhung.

Oberösterreich Heute
Na Prost! Nun droht schon wieder Verteuerung beim Bier
Die nächste Hiobsbotschaft für Biertrinker: Jetzt soll das Pfand teurer werden. (Symbolbild)
Getty Images

Auch am Verband der österreichischen Brauereien gehen die steigenden Kosten nicht vorbei. Die Organisation, zu der u.a. die Brau Union mit ihrer Brauerei Zipf (und den Marken Puntigamer, Gösser etc.), die Braucommune Freistadt und die Brauerei Grieskirchen gehören, will daher das Pfand auf 0,5-Liter-Mehrweg-Flaschen anheben.

Flaschenpfand wird erhöht

Derzeit beträgt der Einsatz auf eine Halbliter-Flasche 9 Cent. Konsumenten zahlen den Betrag automatisch beim Kauf an der Supermarkt-Kassa. Liefern Kunden das leere Gebinde ab, bekommen sie das Geld wieder zurück.

Der Brauereiverband erläutert die geplante Erhöhung: Die Pfandhöhe von 9 Cent brutto sei seit der Einführung des Mehrwegpfand-Systems vor mehr als 40 Jahren unverändert. "Aus einem Schilling pro Flasche wurden bei der Euro-Umstellung 7 Cent netto", so Obmann Karl Schwarz. Man stehe derzeit "in engem Austausch mit allen betroffenen Stakeholdern".

Bierland Österreich
Knapp 350 Brauereien löschen den Durst der Österreicher. Im vergangenen Jahr konnten die Betriebe einen Umsatz von mehr als 1,4 Mrd. Euro erzielen. 
Dem österreichischen Staatshaushalt bringen die Steuern auf Bier jährlich rund 700 Millionen Euro. In der Branche arbeiten zirka 3.300 Beschäftigte.
Quelle: Verband der Brauereien Österreichs

Flaschenverlust kostet Brauereien Geld

Angestrebt werde ein Betrag, der auch dem "Wiederbeschaffungswert neuer Flaschen" entspreche. Momentan sei das eben nicht der Fall, so die Argumentation.

Gerade im urbanen Bereich führe der niedrige Einsatz vermehrt dazu, dass "nicht retourniert, sondern entsorgt" werde. Das Motto sei: "Was nichts kostet oder bringt, ist nichts wert."

Bedeutet: Da die Brauereien der Verlust dieser Flaschen viel Geld kostet, denken sie an eine Erhöhung. Eine konkrete Zahl nennt Schwarz allerdings nicht.

Für Schwarz ist klar: Einweg-Gebinde wie Dosen sollen wegen des höheren Pfands nicht die Mehrweg-Flasche verdrängen. "Das kann niemand wollen." Schließlich sei sie das Symbol schlechthin für Kreislaufwirtschaft.

Heineken streicht 50 Jobs

Hiobsbotschaft für die betroffenen Mitarbeiter: Im Herbst will die Brau Union in Linz 40 bis 50 Jobs abbauen. Gegenüber der APA bestätigte eine Unternehmenssprecherin kürzlich einen Bericht der "Salzburger Nachrichten".

Hintergrund: Die Finanzabteilung des Heineken-Konzerns, zu dem auch die Brau Union gehört, wird in Krakau (Polen) konzentriert. Für weitere 25 Mitarbeiter sind neue Posten im Unternehmen in der oberösterreichischen Landeshauptstadt geplant. Immerhin: Für jene, die entlassen werden, soll ein Sozialplan greifen. Alleinerziehende und andere Härtefälle sollen weiter im Unternehmen in Linz arbeiten können. Zusätzliche Umstrukturierungen seien nicht angedacht.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die österreichischen Brauereien planen eine Erhöhung des Pfands für 0,5-Liter-Mehrwegflaschen um neun Cent aufgrund gestiegener Inflationskosten
    • Die Brauereien stehen in Verhandlungen mit verschiedenen Interessengruppen
    red
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