2020 musste die Grieskirchner Brauerei Insolvenz anmelden. Es kam schließlich zu einem Sanierungsverfahren des traditionsreichen Unternehmens, das 1708 erstmals urkundlich erwähnt wurde.
Jetzt gibt es erneut Wirbel um den Betrieb: "Wir haben Liquiditätsschwierigkeiten", sagt Geschäftsführer Marcus Mautner Markhof zur "BezirksRundschau". "Es gibt das Sprichwort 'Es genügt nicht nur, reich zu sein. Man muss auch Geld haben'.
Wirtschaftlich habe man sich recht gut aufgerappelt, so Mautner Markhof. "Aber das, was im letzten Jahr mit der Energiekrise passiert ist, das hat uns einfach ein riesiges Loch in die Kasse gerissen."
Allein bei Energie und Verpackungsmaterial, vorwiegend Einwegflaschen, habe das Unternehmen 800.000 Euro mehr an Kosten gehabt als im Budget eingeplant war. Zum Teil sei erst im Nachhinein mitgeteilt worden, was Gas und Strom tatsächlich ausmachen. "Deshalb haben wir jetzt Liquiditätsschwierigkeiten", erklärt der Geschäftsführer.
„Wir haben Liquiditätsschwierigkeiten.“Marcus Mautner MarkhofChef der Brauerei Grieskirchen
Man habe im Jänner an 34 Beschäftigte keine Löhne und Gehälter ausbezahlt. Mautner Markhof: "Dass darum die Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, ist Blödsinn."
Die Brauerei sei dabei, das Problem zu lösen. Der Firmenchef geht davon aus, dass er in Kürze – in wenigen Tagen oder Wochen – mit einer soliden Lösung aufwarten könne.
Steht man vor einer neuerlichen Insolvenz? "Ich kann es nicht ausschließen, wenn es auch heute nicht unbedingt wahrscheinlich ist."
Nicht die einzige Brauerei, die derzeit mit den Marktbedingungen kämpft. Handelsketten wollen ihren Lieferanten nicht mehr Geld fürs Bier zahlen. Peter Krammer, Chef der Brauerei Hofstetten in St. Martin (Bez. Rohrbach), ist sauer und drohte vor Kurzem sogar mit Lieferstopp.
Der Geschäftsführer musste die Preise anheben. Der Grund: Mitarbeitermangel gepaart mit gestiegenen Lohn- und Stromkosten. "Personalausgaben tun uns mehr weh als einer großen Firma."