Wetter

Überflutungs-Gefahr:Höchste Warnstufe in Ost-Österreich

Erst Vorarlberg, nun trifft es auch den Osten Österreichs. In Wien wird drei bis vier Mal so viel Regen fallen, wie den gesamten Juli über.

Leo Stempfl
In Wien gibt es die nächsten Tage eine erhöhte Überflutungs-Gefahr. Ausmaße wie 2013 (hier im Bild) dürfte der Starkregen allerdings nicht annehmen (damals war die Regenmenge über Tage hinweg etwa doppelt so groß).
In Wien gibt es die nächsten Tage eine erhöhte Überflutungs-Gefahr. Ausmaße wie 2013 (hier im Bild) dürfte der Starkregen allerdings nicht annehmen (damals war die Regenmenge über Tage hinweg etwa doppelt so groß).
Sabine Hertel

Nach dem Unwetter in Kärnten und der Steiermark mit fünf Todesopfern und katastrophalen Schäden ging es am Freitag ähnlich weiter. Diesmal war es intensiver Starkregen, der in Vorarlberg zu heftigen Überflutungen führte. Mehrere Retentionsbecken mussten geflutet werden, trotzdem brach auch ein Damm bei einem Umspannwerk, mehrere Gemeinden standen komplett unter Wasser, die Blaulichtorganisationen hingegen im Dauereinsatz.

Dammbruch! Sintflut-Regen verwüstet Österreich >>

In Bregenz fielen etwa 200 Liter pro Quadratmeter innerhalb nur eines Tages – so viel wie sonst in einem ganzen Monat. Doch die letzten Wochen waren ausgesprochen trocken, der Boden konnte kein weiteres Wasser mehr aufnehmen. Und so kam es zur regelrechten Flut-Katastrophe.

    Anhaltende intensive Niederschläge haben in Vorarlberg am 19. August 2022 Überschwemmungen und Vermurungen ausgelöst.
    Anhaltende intensive Niederschläge haben in Vorarlberg am 19. August 2022 Überschwemmungen und Vermurungen ausgelöst.
    Davor Knappmeyer / dpa / picturedesk.com

    Wien drohen extreme Regenmassen

    In Wien regnete es im kompletten Monat Juli nur 26 Liter pro Quadratmeter. Entsprechend trocken ist der Boden, unzählige Wiesen sind verdorrt, die Donauinsel gleicht teilweise einer Steppe. Dass es nun bald wieder regnen soll, hat allerdings einen bitteren Beigeschmack.

    Denn Samstagmittag blickten viele Wiener mit Verunsicherung auf ihre Handys und die Seiten der Wetterwarndienste. Für die Hauptstadt wurde soeben Warnstufe Rot ausgegeben. Von der Nacht auf Sonntag (4 Uhr Früh) bis Montagabend (23 Uhr) wird etwa von der UBIMET-Unwetterzentrale vor "ergiebigem Starkregen", der sich teils auch gewittrig durchsetzt, gewarnt. In der Hauptstadt gilt Warnstufe Rot.

    Vier Mal so viel wie im gesamten Juli

    "Bis Montagnacht kommen in Summe 70 bis 100 Liter pro Quadratmeter zusammen", heißt es etwa bei UBIMET. Es wird also innerhalb nur 24 Stunden drei bis vier Mal so viel regnen, wie den kompletten Juli über insgesamt. "Die Gefahr von Überflutungen ist dabei deutlich erhöht." Selbiges gilt für den Raum Wiener Neustadt.

    "Von Samstagnacht an regnet es in Ihrer Region kräftig, teils auch gewittrig durchsetzt. Bis Montagnacht kommen in Summe 70 bis 100 Liter pro Quadratmeter zusammen. Die Gefahr von Überflutungen ist dabei deutlich erhöht."

    An Bächen und kleinen Flüssen gibt es Gefahr von großflächigen Überflutungen, Erdrutsche und Murenabgänge sind möglich, ebenso Beeinträchtigungen im Straßen- und Schienenverkehr. Unterführungen können volllaufen, im Straßenverkehr ist mit teils erheblichen Sichtbehinderungen zu rechnen. Auch Keller und Straßen können überflutet werden.

    Warnstufe Violett in NÖ und Burgenland

    Noch schwerer dürfte es das Burgenland treffen. Hier wurde direkt Warnstufe Violett ausgegeben. Es kann ganze 100 bis 150 Liter pro Quadratmeter abregnen. Für das generell eher trockene Land wird das eine echte Herausforderung darstellen. UBIMET warnt vor einem totalen Erliegen der Infrastruktur und Hochwassern. Die violette Warnung gilt auch für den Süden des Bezirks Gänserndorf und den nördlichen Bezirk Neusiedl am See.

    Empfohlene Schutzmaßnahmen:
    * Bringen Sie vor Beginn des Starkregens wertvolle oder empfindliche Gegenstände aus dem Keller in Sicherheit.
    * Stellen Sie sich auf Verspätungen und Ausfälle von Bus und Bahn ein.
    * Parken Sie Ihr Auto nicht in überschwemmungsgefährdeten Regionen.
    * Bei Autofahrten: meiden Sie hochwassergefährdete Gebiete; stellen Sie sich auf Umleitungen aufgrund von Absperrungen ein; fahren Sie vorsichtig und seien Sie gefasst auf mögliche Behinderungen auf der Straße (Muren, Geröll, Pfützen, etc.).
    * Fahren Sie mit dem Auto niemals durch überflutete Straßen.
    * Bei Aquaplaning-Gefahr Lenkrad fest umgreifen und keine plötzlichen Beschleunigungs- und Bremsmanöver.
    * Schalten Sie Radio und/oder TV-Gerät an und achten Sie auf Warnungen der Hochwassermeldezentralen.
    * Halten Sie in Trockenzeiten Dachrinnen und Gullis möglichst von Laub und Geäst frei.
    *  Schalten Sie nass gewordene Elektrogeräte nicht an; wenn sie eingeschaltet sind, nicht berühren.
    * Wenn es zu Überflutungen von Häusern kommt, schalten Sie den Strom ab.
    * Gehen Sie bei schnell einströmendem Wasser keinesfalls in den Keller, das Wasser übt binnen kurzer Zeit von außen einen enormen Druck auf Fenster und Türen aus.
    * Halten Sie eine Taschenlampe griffbereit.
    * Wenn möglich, vergewissern Sie sich, ob kranke oder pflegebedürftige Menschen in Ihrer Nachbarschaft versorgt werden müssen.

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      Screenshot ORF
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