Frühester Hitzetag

Uralt-Rekord völlig pulverisiert – das gab es noch nie

Am Sonntag wurde ein 90 Jahre alter Temperatur-Rekord mit Vollgas gebrochen. Einen Hitzetag mit 30 Grad oder mehr hat es so früh gegeben noch nie*.

Wetter Heute
Menschen kühlen sich im Zeller See ab und gehen schwimmen, aufgenommen am 7. April 2024. Das Wochenende brachte insgesamt außergewöhnlich hohe Temperaturen. Es war um etwa zehn bis 15 Grad wärmer als an durchschnittlichen ersten Apriltagen.
Menschen kühlen sich im Zeller See ab und gehen schwimmen, aufgenommen am 7. April 2024. Das Wochenende brachte insgesamt außergewöhnlich hohe Temperaturen. Es war um etwa zehn bis 15 Grad wärmer als an durchschnittlichen ersten Apriltagen.
EXPA / APA / picturedesk.com

Die Prognosen der letzten Tage waren eindeutig: "Da ist was Großes im Anmarsch", kündigte etwa der Kachelmannwetter-Meteorologe Fabian Ruhnau den extremen Vorstoß warmer Saharaluft nach Mitteleuropa an: "Da marschieren die Kamele sozusagen immer weiter nach Norden". Jetzt sind sie angekommen.

Der Wüstenföhn traf aus Südwest auf Österreich und hat unser Land am Sonntag nun beinahe unvorstellbar aufgeheizt. Die Wetter-Experten der UBIMET bestätigen gegenüber "Heute", dass damit auch ein Uralt-Rekord regelrecht pulverisiert wurde.

Rekord um zehn Tage unterboten

"Bruck an der Mur hat mit exakt 30,0 Grad einen Hitzetag erreicht, so früh wie nie zuvor in der Messgeschichte unseres Landes", sagt Meteorologe Andreas Demel. Damit wurde auch der bisherige Rekordhalter Salzburg entthront.

Am 17. April 1934 war damals der lange Zeit frühste 30er aller Zeiten* verzeichnet worden. Dieser war fast genau 90 Jahre lang ungeschlagen – Demel: "Mit heute wurde der Rekord somit um ganze 10 Tage unterboten."

"Zäsur in der Messgeschichte"

In der Steiermark selbst war der Landesrekord für den frühsten 30er zuletzt 1968 in Leibnitz gebrochen worden, an einem 24. April. "Dieser Rekord gilt seit über 50 Jahren, und wurde damals erst Ende April gemessen", betont Christian Pehsl, Meteorologe von Geosphere Austria, gegenüber der "Kleinen Zeitung".

Die Temperaturen seien für die Jahreszeit "wirklich nichts Alltägliches". "Extremwerte werden nicht das neue Normal", sagt er, durch den Klimawandel steigt aber die Mitteltemperatur an. Heuer hatte schon der Februar März-Temperaturen gebracht, der März wiederum Werte wie im April und der April wartet schon zu Beginn mit sommerlicher Hitze auf.

UWZ-Meteorologe Konstantin Brandes spricht jedenfalls angesichts des neuen Rekordes von einer "Zäsur in der Messgeschichte des Landes".

VIDEO: Die aktuelle Wetter-Prognose in 70 Sekunden

Die Prognose im Detail

Die Nacht zum Montag verläuft verbreitet klar, stellenweise bilden sich zum Morgen hin vereinzelt Nebel- und Dunstfelder. Der Süd- bis Südostwind legt zu und weht in der zweiten Nachthälfte mäßig bis lebhaft.

Der Montag verläuft nach rascher Auflösung lokaler Nebel- und Dunstfelder im Osten und Süden verbreitet von früh bis spät freundlich. Durch den Saharastaub und ein paar hohen Wolken scheint die Sonne nicht ungetrübt. Der Südföhn sowie der Südostwind legt weiter zu und weht lebhaft bis kräftig, vom Brandnertal bis ins Wipptal ab dem Abend lokal auch stürmisch. Die Höchstwerte liegen zwischen 23 und 29 Grad.

Der Dienstag startet nach Auflösung von tiefliegenden Wolken im Süden verbreitet sonnig. Am Nachmittag verdichten sich im Westen allmählich die Wolken, dazu gehen von Vorarlberg bis ins Tiroler Oberland ein paar Schauer und Gewitter nieder. Dabei sinkt die Schneefallgrenze von höheren Lagen auf 1000 m. In der Osthälfte bleibt es hingegen bis in die Nacht hinein trocken. Der Wind weht mäßig bis lebhaft aus südöstlichen Richtungen, in prädestinierten Tälern weht kräftiger Südföhn. Am Abend dreht der Wind nach und nach auf West und frischt an der Alpennordseite kräftig auf. Je nach Föhneinfluss werden 14 bis 29 Grad erreicht.

Ende der Hitze kommt

Am Mittwoch halten sich verbreitet dichte Wolken, aus welchen es von Vorarlberg bis ins Innviertel schon mit leichtem Regen in den Tag geht. Dabei fällt oberhalb von 900 m bis 1300 m Schnee. Im Tagesverlauf steigt die Schneefallgrenze auf etwa 1500 m an und der Regen legt vermehrt Pausen ein, ehe es ab dem Nachmittag abtrocknet. In der Osthälfte bleibt es den ganzen Tag trocken bei lokal lebhaft bis kräftigem Nordwestwind. Dazu kühlt es markant ab, von Nordwest nach Südost erreichen die Temperaturen nur noch 8 bis 19 Grad.

*Bezogen auf den Beginn der Wetteraufzeichnungen in Österreich.

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