Sport

"In Gröden immer bis zur Startnummer 66 warten"

"Heute"-Skiexperte Marc Girardelli über die Rennen in Gröden und warum TV-Zuseher am Wochenende nicht zu früh abschalten sollten.

13.09.2021, 22:12
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    Marcel Hirscher ist der Gesamtweltcup-Rekordsieger. Acht Mal in Folge gewann der Annaberger die große Kristallkugel - öfter als jeder andere. Hier ein Streifzug durch die Karriere des Ski-Superstars.
    (Bild: GEPA-pictures.com)

    Gröden ist anders. Hier ist das Essen besser als sonstwo im Ski-Zirkus, hier sind die Österreicher schlechter als auf jeder anderen Piste. Hier sind hohe Nummern – alle Jahre wieder – kurz vor Weihnachten ein großer Vorteil. Sonne macht Gleitstück schneller Der Grund ist simpel: Weil die Sonne bei der Abfahrt ab Nummer 30 über den Langkofel taucht, wird es im Flachstück schneller. Für die Besten der Welt war und ist das ärgerlich.Mein Vater wollte alle Jahre wieder die Startzeit auf 10.30 Uhr vorverlegen. Abgeschmettert! Im Zielraum Sieger, im Hotel Verlierer

    Ich werde nie vergessen, wie ich Sieger-Interviews im Zielraum gab und dann als Verlierer ins Hotel ging. Es war 1993, als ich Patrick Ortlieb mit Nummer 30 knapp abfing und mich über den ersten Sieg auf diesem tückischen Berg freute. Dann kam Werner Franz, der Onkel von Max, mit Startnummer 45 und jubelte. Auch nicht als letzter an diesem Tag. Nummer 66 hatte Markus Foser aus Liechtenstein. Erster – mehr als eine Sekunde schneller als ich! Es blieb Fosers einzige Ski-Sternstunde.