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"Nur eines von 103 Kindern spricht daheim deutsch"

13.09.2021, 18:54
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Gibt es ein Integrationsproblem an Schulen?
Bild: imago stock & people

Eine Schuldirektorin aus Neukölln spricht von einer "Arabisierung". Auch in Österreich warnte eine Lehrerin bereits vor einem Integrationsproblem.

Anfang September erschien das Buch "Kulturkampf im Klassenzimmer" der Wiener Lehrerin Susanne Wiesinger. Damit löste sie eine riesige Diskussion aus. Konkret wollte sie vor einem Integrationsproblem warnen, besonders bei muslimischen Kindern. So schrieb sie, dass die Schüler das Attentat auf die Redaktion der Satirezeitschrift Charlie Hebdo in Paris gefeiert hätten. Auch würde man in manchen Schulen nicht mehr deutsch miteinander sprechen. Dieses Problem gibt es offenbar auch in Deutschland. Wie die "Bild" berichtet, klagt nun eine Schulleiterin, dass nur eines von 103 Erstklässlern, die im Sommer auf die Schule kamen, zu Hause deutsch spricht. Zuerst der Umgang, dann das ABC

Astrid-Sabine Busse (61) ist für eine Schule im Bezirk Neukölln verantwortlich. Sie ist der Meinung: "Wir sind arabisiert!" Eine dritte Generation, die sich integrieren würde, gebe es laut ihr nicht. Die Menschen würden sich immer wieder Ehepartner aus dem früheren Heimatland suchen.

Busse will nun selbst anpacken und nicht mehr auf die Politik warten. An ihrer Schule finden nun wöchentliche 180 Stunden extra für die Sprachbildung statt. Doch die Sprachdefizite seien nicht einmal das größte Problem, meint die Direktorin. Man müsse den Kindern überhaupt zuerst den Umgang miteinander lernen, bevor es überhaupt zum Alphabet kommt. (slo)