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19-Jähriger schändet Stute – mit Kamera überführt

13.09.2021, 23:27
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Auf diese Stute hat es der Mann abgesehen.
Bild: zVg

Immer wieder schlich sich ein Mann in einen Pferdehof im Schweizer Thurgau und verging sich dort an einer Stute. Dank einer Kamera haben ihn die Besitzer überführt.

Für Reinhold Zepf, Präsident des Thurgauischen Tierschutzverbands, ist klar: "Dieser Fall gehört an die Öffentlichkeit." Er soll helfen, Pferdebesitzer zu sensibilisieren, wenn sie bei ihren Tieren Verhaltensstörungen wahrnehmen und präventiv wirken. Gemeint ist ein aus Sicht des Experten besonders schwerer Fall von Sodomie in Basadingen im Kanton Thurgau. Konkret geht es um eine Stute, die mehrfach von einem jungen Mann (19) geschändet wurde. Die Besitzer wollen anonym bleiben. Angefangen hat alles bereits 2016, wie sie zu Protokoll geben. Nachdem sie im Stall eine Wasserflasche fanden, die eindeutig nicht ihnen gehörte, und sich die besagte Stute komisch verhielt, schafften sie sich eine Kamera an: "Um zu schauen, ob tatsächlich jemand in den Stall geht und es nicht nur ein Hirngespinst von uns ist."

Ermittlungen laufen Noch in derselben Nacht war tatsächlich jemand in der Scheune. Danach war eine Weile lang Ruhe, bis vor rund drei Monaten. Seither tauchte mehrere Male ein Unbekannter bei der Stute auf. Die Polizei wurde verständigt, inzwischen erstatteten die Besitzer auch Anzeige. Gemäss Aussagen der Besitzer wurde der Täter am 10. August von der Polizei festgenommen und befragt. Dort soll er gesagt haben, Frauen seien ihm zu anstrengend, weshalb er das Pferd bevorzuge. Nur Stunden nach der Befragung sei er wieder auf dem Hof aufgekreuzt. Die Besitzer verständigten am nächsten Tag erneut die Polizei und die Tierärztin.

Im tierärztlichen Bericht heißt es, dass die Scheide des Tieres leicht geschwollen und gerötet war. Der reduzierte Allgemeinzustand und Appetit könnten Folge eines Traumas sein. Zudem sei nicht auszuschließen, dass der Stute Sedativa oder andere Medikamente verabreicht wurden. Für einen Medikationsnachweis wurde Serum eingefroren und es wurden Proben für einen DNA-Nachweis genommen. Laut der Kantonspolizei Thurgau hat die Staatsanwaltschaft Kreuzlingen eine Strafuntersuchung wegen Verdachts auf Hausfriedensbruch und Tierquälerei eröffnet. "In diesem Zusammenhang wurde auch eine Person durch die Kantonspolizei Thurgau vorübergehend festgenommen und befragt", sagt Sprecher Matthias Graf auf Anfrage. Große psychische Belastung "Psychisch ist man einfach langsam fertig", so die Besitzerin. Der Täter habe ja nicht nur ihrem Pferd Leid zugeführt, sondern auch ihr. "Ich will einfach wieder ein normales Leben führen mit den Pferden und es einfach wieder geniessen." Für das Verhalten des Täters habe sie kein Verständnis: "Das ist doch nicht normal." Auf den Videos sehe man, wie er reinkomme, im Bademantel mit Benzinkanister. Er steige auf den Kanister, damit er die richtige Höhe hat. "Wir haben gesehen, wie die Stute in die Ecke gedrückt wurde und er dabei ist, sich an ihr zu vergehen. Auf mich wirkt er wie ein Roboter. Er spricht nicht mit den Pferden. Er weiß genau, dass er nur das eine will", so die Besitzerin. (red)