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2 weitere Leichen auf Toskana-Titanic entdeckt

14.09.2021, 16:37
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Nachdem in der Nacht auf Sonntag schon ein frischverheiratetes Paar aus dem Wrack der "Costa Concordia" gerettet werden konnte, stießen die Helfer nun auf einen weiteren Überlebenden. Der Bordkommissar rief um Hilfe und machte so die Feuerwehr auf sich aufmerksam. Nun hoffen die Einsatzkräfte das Besatzungsmitglied bald bergen zu können.

Nachdem in der Nacht auf Sonntag schon ein frischverheiratetes Paar aus dem Wrack der "Costa Concordia" gerettet werden konnte, stießen die Helfer nun auf einen weiteren Überlebenden. Der Bordkommissar rief um Hilfe und machte so die Feuerwehr auf sich aufmerksam. Nun hoffen die Einsatzkräfte das Besatzungsmitglied bald bergen zu können. +++ Video: Gerettete berichten +++ Die Zahl der Todesopfer des Schiffsunglücks vor den Küsten der Toskana hat sich erhöht. Im Wrack des Kreuzfahrtschiffes Costa Concordia haben Taucher zwei Leichen lokalisiert, berichteten die Rettungsmannschaften. Die Opfer wurden im hinteren Teil des Schiffes, das vor der Insel Giglio auf Grund gelaufen war, gefunden. Damit stieg die Zahl der verifizierten Todesopfer auf fünf. Gefährliche Suche im sinkenden Schiff Die Suchaktion wird zunehmend gefährlicher. Das auf der Seite liegende Schiff droht abzurutschen und im Meer vollständig zu versinken. Die Seitenlage erschwert dem Hilfspersonal das Weiterkommen. Auch die Bedingungen auf See verschlechtern sich, wie italienische Medien berichten. . Nun werden noch 38 Leute vermisst, mindestens drei Menschen kamen ums Leben. Sie stammen laut Medien . Die Küstenwache fürchtet sich, dass die "Costa Concordia" versinken könnte, bevor die Suchaktion beendet ist. Das Kreuzfahrtschiff befindet sich derzeit an einer 30 Meter tiefen Stelle droht aber in tieferes Gewässer abrutschen. In diesem Fall warnen Experten vor der Gefahr von Umweltschäden. Im Schiff befänden sich noch große Mengen Treibstoff. "Es wird bis zwei Wochen lang dauern, bis dieser aus dem Schiff entfernt ist", warnte ein niederländischer Experte nach Angaben italienischer Medien. Kapitän flüchtete vom eigenen Schiff Inzwischen werden schwere Vorwürfe gegen Schiffskapitän Francesco Schettino erhoben, dem fahrlässige Tötung angelastet wird. Der Staatsanwalt von Grosseto, Francesco Verusio, erklärte vor Journalisten, der Kapitän habe sich mit dem Luxusliner "Costa Concordia" "sehr ungeschickt" der Insel Giglio genähert und einen Felsen gerammt, der sich in die linke Seite des Schiffs gebohrt habe. Dadurch sei das Schiff auf die Seite gekippt, innerhalb von "zwei, drei Minuten" sei eine riesige Menge Wasser durch den 70 bis 100 Meter langen Riss eingedrungen. Der , von Bord gegangen zu sein, bevor alle Passagiere die "Costa Concordia" verlassen hatten. Während er behauptet als Letzter vom Schiff gegangen zu sein, wollen ihn Leute schon fünf Stunden vor Ende der Evakuierungsaktion an Land gesehen haben. Schettino beteuert seine Schuldlosigkeit. "Der Kapitän hat mit Bravour gehandelt und dafür gesorgt, dass viele Menschenleben gerettet werden konnten", sagte sein Rechtsanwalt Bruno Leporatti. Sein Mandant sei wegen der Todesopfer an Bord seines Schiffes erschüttert. Die Festnahme sei unbegründet. Nun wurde auch der erste Offizier festgenommen. Ciro Ambrosio wird ebenfalls schweres Fehlverhalten vorgeworfen. Auch er soll das Schiff vorzeitig verlassen haben Lizenz-Entzug und Klage Der italienische Konsumentenschutzverband Codacons fordert nun die Suspendierung bzw. den Entzug der Schifffahrtslizenz des italienischen Betreibers, der Kreuzfahrtgesellschaft "Costa Crociere", wegen "besorgniserregender Berichte über schwere Mängel bei den Sicherheitsvorkehrungen und über Verspätungen beim Hilferuf". Der Konsumentenschutzverband will bei der Staatsanwaltschaft der toskanischen Stadt Grosseto Klage gegen "Costa Crociere" einreichen. Codacons plant hinzu eine Sammelklage gegen die Kreuzfahrtgesellschaften. Es könnte zu einer Rekordentschädigung kommen. Der italienische Umweltminister Corrado Clini meinte, nach dem Unglück müsse man die Routen der Kreuzfahrtschiffe überdenken. Man dürfe nicht mehr zulassen, dass riesige Schiffe sich Mittelmeerperlen wie der Insel Giglio nähern. Video vom Schiffsunglück der "Costa Concordia"