Österreich

94 Flüchtlinge aus Syrien in Zug aufgegriffen

14.09.2021, 02:27
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Bild: ZOOM-Tirol

In einem Zug in Tirol sind am Samstagabend 94 Flüchtlinge aufgegriffen worden. Es handelt sich um einen der größten Aufgriffe von Flüchtlingen in Tirol seit Jahren, teilte die Landespolizeidirektion mit. Die 44 Männer, 22 Frauen und 28 Kinder stammen zum Großteil aus Syrien und wurden fast alle nach Italien zurückgeschoben. Am Montag wurden weitere Flüchtlinge in Österreich aufgegriffen.

Die Flüchtlinge wurden in einem internationalen Zug, der aus Verona kommend Richtung München unterwegs war, entdeckt. Sie wurden zunächst in die Landespolizeidirektion in Innsbruck gebracht, wo die rechtliche Erstabklärung durch die Polizei und Versorgung durch das Rote Kreuz erfolgte. Italien als Drittland Der überwiegende Teil von ihnen wurde bis Montag wieder zurück nach Italien abgeschoben. Bei der Erstbefragung durch Beamte der Tiroler Polizei stellte lediglich ein Mann aus Eritrea einen Asylantrag, teilte der zuständige Einsatzleiter mit. Ziel der Menschen war laut Polizei offenbar Deutschland und Nordeuropa. Zu der Gruppe zählten 28 Kinder, das jüngste ist erst ein Jahr alt. Sie waren in Begleitung ihrer Eltern oder Verwandter unterwegs. Weitere Aufgriffe am Montag Die Kärntner Polizei hat Montagfrüh bei Villach in einem aus Italien kommenden Reisezug weitere 20 Flüchtlinge - acht davon sind Kinder - angehalten. Laut Exekutive stammen die Personen aus Syrien, Ägypten, Palästina und Nigeria. Sie wurden nach dem Fremdenpolizeigesetz festgenommen. Beamte der Autobahnpolizei Ried im Innkreis haben bei einer Kontrolle schon Samstagabend auf der Innkreisautobahn (A8) drei syrische Flüchtlinge aufgegriffen. Die Polizisten hielten gegen 23.00 Uhr im Gemeindegebiet von Suben im Bezirk Schärding das Auto eines in Wien lebenden 39-jährigen Türken an. In seinem Fahrzeug befanden sich drei illegal eingereiste Syrer - zwei 20, einer 31 Jahre alt. Sie waren auf dem Weg nach Deutschland. Der Fahrzeuglenker wurde vorübergehend festgenommen. Er wird als mutmaßlicher Schlepper angezeigt. Die drei Syrer wurden in das Erstaufnahmezentrum nach St. Georgen im Attergau gebracht.   Aus Italien oder einem anderen sogenannten sicheren Drittland eingereiste Flüchtlinge werden in der Regel gemäß EU-Regelung in das Drittland zurückgeschoben. Laut der sogenannten Dublin II-Verordnung ist in der EU jenes Land für die Asylsuchenden zuständig, in dem sie erstmals europäischen Boden betreten. Italien erlebt seit Monaten einen Rekordansturm von Flüchtlingen und klagt immer wieder, von seinen europäischen Nachbarländern mit dem Problem allein gelassen zu werden.