Wirtschaft

Airbag-Westen sollen Motorradfahrer retten

Die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Motorradfahrer bleibt seit Jahren konstant. Experten raten nun zu sogenannten Airbag-Westen.

13.09.2021, 21:07
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Bei einem Crashtest konnte die Sicherheit der Airbag Westen getestet werden.
Bild: ADAC

Immer weniger Tote im Straßenverkehr, hingegen keine Abnahme bei Todesfällen unter Motorradfahrern. Das ruft nun Verkehrsexperten auf den Plan. Sie setzen auf Airbag-Westen, die vor allem Brustkorb, Wirbelsäule und den Nackenbereich schützen sollen. Bei Stürzen wird die Airbag-Weste mechanisch ausgelöst. Eine Reißleine ist mit dem Fahrzeug verbunden, ab einer gewissen Zugkraft wird die Airbag-Weste innerhalb von nur 100 Millisekunden aufgeblasen. Sie absorbiert beim Aufprall bis zu 85% der Kraft des Auftreffens. Dabei werden wie bei anderen Airbag-Konstruktion in kürzester Zeit die bestehenden, reißfesten Lufkammern mit Luft gefüllt. Bei Profi-Modellen wird die Selbstauslösung auch durch einen Algorithmus gesteuert, der mithilfe von GPS und der aktuellen Geschwindigkeit den Zeitpunkt eines Sturzes voraussagen kann.

Eine mit LEDs ausgestattete Kontrolleinheit am linken Ärmel gibt dem Fahrer Rückmeldung, ob das System aktiv ist. Durch mehrere Sensoren erkennt das 'Gehirn' des Airbag-Moduls, die Bewegung und schaltet sich ab circa 50 km/h scharf. Recycling möglich Mit einer neuen Treibgaspatrone kann die Weste auch wiederverwendet werden. Nach der doppelten Auslösung muss die Weste zum Service und zur Kontrolle (Kostenpunkt: 299 Euro), bevor sie wieder verwendet werden kann. Je nach Modell kostet eine Airbag Weste rund 500 Euro. Die Weste wiegt inklusive einem integrierten Rückenprotektor etwa 800 Gramm, lässt sich aber dennoch angenehm und im unaufgeblasenen Zustand nahezu unsichtbar tragen. (red)