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Alarm: Verstrahlung in Fukushima stieg enorm an

14.09.2021, 02:55
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Bild: Reuters

Neue Hiobsbotschaften aus dem havarierten japanischem Atomkraftwerk Fukushima: Die Strahlenbelastung im Wassertank des Meilers ist am Sonntag sprunghaft auf das 18-fache des bisherigen Wertes angestiegen. Außerdem wurde in einer Leitung zwischen zwei Wassertanks ein neues Leck entdeckt. Die nun festgestellte Strahlung von 1.800 Millisievert pro Stunde reicht aus, um einen Menschen innerhalb von vier Stunden zu töten.

Die hohe Strahlenbelastung wurde am Grund eines Auffangbehälters festgestellt, teilte der AKW-Betreiber Tepco am Sonntag mit. In dem Tank war die Strahlenbelastung noch am 22. August bei 100 Millisievert pro Stunde gelegen. Zudem fanden Arbeiter an einer Leitung zwischen zwei Kühltanks ein Leck, aus dem stark radioverseuchtes Wasser austritt. Etwa alle eineinhalb Minuten trete dort ein Tropfen verseuchter Flüssigkeit aus. Reparaturtrupps fanden weitere Lecks Die Reparaturtrupps fanden an Tanks mit Kühlwasser weitere Spuren mit einer tödlichen Dosis Radioaktivität. Wie der Betreiberkonzern Tepco am Sonntag laut japanischen Medien mitteilte, wurde neben einem Abwassergraben, der zum Meer führt, unter anderem Strontium festgestellt. Strontium gilt unter Experten als "Knochenkiller". Allerdings gebe es keine Anzeichen dafür, dass der Wasserstand in den zusammengeschraubten Stahltanks gesunken sei. Neben den Tanks wurden Wasserlacken entdeckt. Woher dieses Wasser kommt, ist unklar. Erst vor kurzem Kühlwasser-Austritt Aus den Auffangtanks waren erst kürzlich 300 Tonnen verstrahlten Kühlwassers ausgelaufen. Daraufhin stufte die japanische Atomaufsicht die Probleme an der Nuklearanlage auf Stufe 3 der siebenteiligen internationalen Skala für Atomunfälle ein, was einem "ernsten Störfall" entspricht. In Fukushima war nach einem Erdbeben und einem Tsunami Mitte März 2011 das Kühlsystem ausgefallen, woraufhin es in mehreren Reaktoren zur Kernschmelze kam. Es musste daraufhin eine große Menge Wasser eingesetzt werden, um die Reaktoren zu kühlen. Nun haben die AKW-Betreiber große Mühe, das radioaktiv verseuchte Wasser zurückzuhalten.