Wirtschaft

Deutscher Adeliger soll der AUA neue Flügel verpassen

150 Millionen Euro Gewinn – das verlangt die AUA-Mutter Lufthansa vom neuen AUA-Chef Alexis von Hoensbroech.

13.09.2021, 19:56
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Morgen, am 1. August, tritt Alexis von Hoensbroech (47) sein neues Amt als Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender der Austrian Airlines an. Der deutsche Adelige hat einen klaren Auftrag. Die AUA-Mutter Lufthansa will, dass Von Hoensbroech den Gewinn auf 150 Millionen Euro steigert. Als dezenter Hinweis wurde dem neuen AUA-Chef von seinem Vorgänger Kay Kratky (60) deshalb ein „CEO-Höhenmesser" überreicht, dessen Nadel auf die Marke 150 eingestellt war. Der Sparefroh Als Kratky 2015 die AUA übernommen hatte, machte sie gerade einmal 54 Mio. Euro Gewinn. 2017 schaffte der scheidende Kratky 101 Mio. Euro. Sparefroh Von Hoensbroech, dessen flämischer Name eher unspektakulär „Hunsbruch" ausgesprochen wird, soll die Rentabilität der Lufthansa-Tochter künftig kräftig erhöhen. Konflikte mit den Mitarbeitern sind damit programmiert.

Der kommende Mann Alexis von Hoensbroech gilt bei der AUA-Mutter Lufthansa als kommender Mann. Der deutsche Adelige studierte Physik an der Universität Bonn und promovierte anschließend in Astrophysik am deutschen Max-Planck-Institut für Radioastronomie. Seine Karriere startete der gebürtige Rheinländer 1999 bei der Unternehmensberatung Boston Consulting Group in München und in Tokio. Zu seinen Klienten zählten hauptsächlich Fluglinien.

2005 wechselte der fünffache Vater zur Lufthansa und legte dort eine steile Karriere hin. Hoensbroech war zuletzt Vorstandsmitglied und Chief Commercial Officer (CCO) bei Lufthansa Cargo. Hat er bei der AUA Erfolg, sind ihm höhere Lufthansa-Weihen sicher.

AUA stagniert Doch die Ausgangslage bei der AUA ist nicht einfach. Teurerer Treibstoff und höhere Kosten durch Schlechtwetter, Luftraumbeschränkungen und Betriebsversammlungen im März haben den Gewinn der AUA im ersten Halbjahr 2018 schrumpfen lassen. Für das gesamte Jahr 2018 erwartet Finanzchef Wolfgang Jani ein "deutlich positives" Ergebnis, das aber unter den 94 Mio. Euro des Vorjahres liegen dürfte. (GP)