Österreich

Alko-Raser: Ein Opfer spricht

14.09.2021, 16:53
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Selbstüberschätzung und vor allem Alkohol sind die häufigsten Ursachen für Verkehrsunfälle nach einem Discobesuch. Im Bundesländervergleich liegt Oberösterreich an der traurigen Spitze. Stefan K. (40) aus Pregarten bekam die Auswirkungen einer Alko-Fahrt am eigenen Leib zu spüren - er wurde Opfer eines Horror-Crashs.

Viele Verkehrsunfälle passieren in der Nacht nach Discobesuchen – im Land ob der Enns werden die meisten Party-Crashs verzeichnet. Allein in den vergangenen fünf Jahren krachte es 288 Mal auf Oberösterreichs Straßen. Zu hohes Tempo, Selbstüberschätzung und zu viel Alkohol führen häufig zum schrecklichen Verkehrsverhängnis. Für Stefan K. wurde der Heimweg von einem Zeltfest am 7. Juni 2007 in Gutau (Bez. Freistadt) zum Horror-Erlebnis. Mit 30 Party-Gästen war der Pregartner zu Fuß unterwegs, um den erwarteten Taxis entgegenzugehen. „Plötzlich wurde ich von hinten angefahren, herumgeschleudert und dann von vorne komplett überfahren. Das Auto erwischte mich etwa mit Tempo 30. Der Lenker hatte 1,4 Promille Alkohol im Blut und beging nach dem Crash Fahrerflucht“, erzählt der 40-Jährige, der aufgrund seiner schweren Verletzungen – Milz- und Harnröhrenriss, Beckenbruch und zahlreiche Knochenbrüche im ganzen Körper – drei Wochen in Tiefschlaf versetzt wurde. Rund vier Jahre nach dem Unfall befindet sich Stefan K. noch immer in Therapie und schluckt täglich Schmerzmittel. „Der Täter kam mit ein paar Hundert Euro Strafe und einem zweimonatigen Gefängnisaufenthalt davon“, empört sich der Büro-Angestellte, der nun zu 70 Prozent als behindert gilt. Julia Kurbatfinsky