Fussball

Alles, was ihr zum Start über die EM wissen müsst

Am Freitag beginnt die Fußball-Europameisterschaft mit dem Duell Italien gegen Türkei. Hier kommst du zu den wichtigsten Informationen zum Turnier.

11.06.2021, 07:57
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Kylian Mbappe, Marko Arnautovic und Cristiano Ronaldo.
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Es geht los – an diesem Freitag fällt der Startschuss zur EURO. In elf Städten wird gespielt, das Finale am 11. Juli steigt im Londoner Fußball-Tempel Wembley. Österreich steigt am Sonntag (13. Juni) gegen Nordmazedonien ins Turnier ein, insgesamt haben sich 24 Nationen qualifiziert. Wer in welcher Gruppe spielt, wer die Stars, welche die Austragungsstädte sind, erfährst du hier.

Rumänien/Bukarest:

In der rumänischen Hauptstadt sind vier Spiele vorgesehen: Drei Vorrunden-Partien und ein Achtelfinal. Österreich trifft hier zum Gruppenauftakt auf Nordmazedonien (13. Juni), zum Abschluss auf die Ukraine (21. Juni).

Die "Arena Nationala" hätte bei der EM theoretisch Platz für 56.000 Zuschauer bieten können. Zuletzt zugesagt wurde aber coronabedingt nur eine Auslastung von 25 Prozent. Theoretisch möglich seien auch 50 Prozent, sofern dies die Lage gestatte.

    Alle Stadien der EURO 2021 im Überblick: Das Wembley Stadium in London, in England dürfen 22.500 Fans in den Fußballtempel.
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    Niederlande/Amsterdam:

    Heimspiele des Oranje-Teams sind in den Niederlanden Festtage. Schon Stunden vor den Partien ziehen die Fans normalerweise ganz in orange gekleidet durch die Straßen, begleitet von viel Musik und bester Laune. Dass Corona dies auch ein Jahr nach der Verlegung der EM noch unmöglich macht, trifft die Niederlande sicher ganz besonders hart. Immerhin hat die Regierung die Beschränkungen soweit gelockert, dass 12.000 Zuschauer in die Amsterdam Arena dürfen.

    Highlight: Am 17. Juni absolviert das ÖFB-Team sein zweites Gruppenspiel gegen die Niederlande in Amsterdam.

    Deutschland/München:

    Die deutsche Nationalmannschaft freut sich auf drei Heimspiele mit kurzer Anreise. Die DFB-Auswahl spielt in der Münchner Arena gegen Weltmeister Frankreich (15. Juni), Europameister Portugal (19. Juni) und Ungarn (23. Juni). Nach aktuellem Stand sollen bis zu 14.500 Zuschauer im Stadion des deutschen Rekordmeisters FC Bayern erlaubt sein.

    Italien/Rom:

    Neben Tiber, Vatikan und Kolosseum steigt am 11. Juni das EM-Eröffnungsspiel zwischen Gastgeber Italien und der Türkei. Mindestens ein Viertel der Plätze im ehrwürdigen Stadio Olimpico soll dann besetzt sein, das wären 16.000 Tifosi in dem weitläufigen Leichtathletik- und Fußball-Stadion. Der Begeisterung der Italiener über ihre Nationalmannschaft, die mit zehn Siegen in zehn Spielen souverän das EM-Ticket löste, dürfte das aber keinen Abbruch tun.

    England/London:

    Alle Mannschaften wollen nach London. Denn dort steigt im Wembley-Stadion am 11. Juli das EM-Finale. Wie viele Zuschauer dann in die prächtige Arena dürfen, ist noch unklar. Während der drei Gruppenspiele und beim Achtelfinale soll mindestens ein Viertel der Plätze besetzt werden, das wären 25.000 Fans.

    In England sorgt derzeit die Delta-Variante des Coronavirus für einen Anstieg der Infektionszahlen und damit für Unbehagen.

    Spanien/Sevilla:

    Es sollte eigentlich Bilbao sein, die baskische Metropole mit dem berühmten Guggenheim-Museum. Als Spielort war das San Mamés vorgesehen, der Fußball-Tempel von Athletic Bilbao im Norden Spaniens. Weil die Region aber keine Garantien über Zuschauer abgeben konnte und wollte, musste sich Bilbao aus dem Kreis der EM-Gastgeberstädte verabschieden. Ohne das Land des dreimaligen Europameisters sollte der Kontinental-Titelkampf aber auch nicht stattfinden. Also wird in Sevilla gespielt. Die drei Gruppenspiele und ein Achtelfinale wurden nach Andalusien verlegt.

    Russland/St. Petersburg:

    Wer zu den Spielen nach St. Petersburg reist, kann täglich die sogenannten "Weißen Nächte" erleben, in denen es gar nicht richtig dunkel wird. Die 1703 von Zar Peter I. gegründete Stadt ist die nördlichste Millionenmetropole der Welt und heute die zweitgrösste Stadt Russlands nach Moskau. Mit großen Fussballspielen haben sie in Petersburg Erfahrung, schließlich fanden dort 2018 insgesamt sieben WM-Begegnungen statt. Die Metropole ist 2021 die einzige Stadt, in der gleich sechs Vorrundenspiele stattfinden. Die Metropole übernahm kurzfristig die Partien von Dublin.

    Schottland/Glasgow:

    Schottland freut sich nicht nur über die lange vermisste Qualifikation der Nationalmannschaft, sondern ist auch stolz auf seine Rolle als Ausrichter. In der schottischen Hafenstadt Glasgow werden drei Gruppenspiele und ein Achtelfinale ausgetragen. Glasgow liegt rund 70 Kilometer von der Hauptstadt Edinburgh entfernt und gilt im Gegensatz zu dieser als Arbeiterstadt. Glasgow befindet sich am Fluss Clyde, der in einen Meeresarm des Atlantik mündet.

    Ungarn/Budapest:

    Drei Vorrundenspiele und ein Achtelfinale werden in der Budapester Puskas-Arena über die Bühne gehen. Als einziges Veranstalterland hat Ungarn trotz Corona-Pandemie potenziell volles Haus zugesagt. Ministerpräsident Viktor Orban, der in seinem Land alles entscheidet und ein Fußballnarr ist, will es so. Tatsächlich läuft die Impfkampagne in Ungarn weit fortgeschritten, auch dank der massiven Verwendung chinesischer und russischer Vakzine, die in der EU nicht zugelassen sind.

    Dänemark/Kopenhagen:

    Die Dänen waren eines der ersten Länder, das der UEFA trotz der Coronavirus-Pandemie den Einlass von 12.000 Zuschauern garantierte. Da die dänischen Fans zu den stimmungsvollsten der Welt gehören ("We are red, we are white, we are Danish Dynamite"), ist für ihr Team selbst ein nur spärlich gefülltes Stadion sicher ein Wettbewerbsvorteil.

    Aserbaidschan/Baku:

    Die aserbaidschanische Metropole Baku gilt als wohl exotischste Gastgeberstadt des Turniers. Das 2015 eröffnete Nationalstadion in dem Ort am Kaspischen Meer ist Heimstätte der Nationalmannschaft der Kaukasusrepublik. In der EM-Vorrunde spielen in der Arena die Türkei, die Schweiz und Wales gegeneinander, dazu kommt ein Viertelfinale. 2019 besiegte der FC Chelsea den Londoner Stadtrivalen FC Arsenal im Europa-League-Final in Baku mit 4:1.

    Die Gruppen

    24 Mannschaften spielen in sechs Vorrundengruppen. Die Erst- und Zweitplatzierten einer Gruppe sowie die besten Gruppendritten kommen weiter. Danach geht es im Achtel-, Viertel- und Halbfinale im K.o.-Modus weiter, um die beiden Endspiel-Teilnehmer zu ermitteln. Als schwierigste Gruppe gilt die "Todesgruppe F" mit Weltmeister Frankreich, Europameister Portugal und dem Weltmeister von 2014, Deutschland.

    Gruppe A: Italien, Schweiz, Türkei, Wales

    Gruppe B: Belgien, Dänemark, Finnland, Russland

    Gruppe C: Österreich, Niederlande, Nordmazedonien, Ukraine

    Gruppe D: Kroatien, Tschechien, England, Schottland

    Gruppe E: Polen, Slowakei, Spanien, Schweden

    Gruppe F: Frankreich, Deutschland, Ungarn, Portugal

      "Heute" schaut sich im EM-Camp und in Seefeld um.
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      Die Stars

      Kylian Mbappé (22 Jahre/Frankreich):

      Der frühere Arsenal-Coach Arsène Wenger hält Mbappé längst für den legitimen Nachfolger von Lionel Messi und Ronaldo, die den Weltfußball über viele Jahre dominiert haben. Tatsächlich bringt Mbappé alles für eine ähnlich glorreiche Karriere mit: Extreme Schnelligkeit, Torgefahr, eine überragende Technik und auch die notwendige Athletik. Auf 160 Millionen Euro wird der Marktwert Mbappés geschätzt. Er ist der wertvollste Spieler, der bei der EM auflaufen wird

      Cristiano Ronaldo (36/Portugal):

      Was Ronaldo in seiner Karriere schon alles erreicht hat, würde Mbappé auch gerne irgendwann im Lebenslauf stehen haben. Weltmeister ist der Portugiese zwar noch nicht, der Unermüdliche startet mit Portugal aber als Titelverteidiger in die EM. 36 Jahre ist Ronaldo bereits alt, seinen Stammplatz im Angriff der offensivstarken Portugiesen hat er dennoch sicher. Mit insgesamt neun EM-Treffern ist der Portugiese gemeinsam mit dem früheren französischen Nationalspieler Michel Platini der torgefährlichste Profi der Turniergeschichte, er hat allerdings auch die meisten Spiele absolviert (21).

      Harry Kane (27/England):

      Kann Harry Kane die Engländer zum ersten Titel seit der WM 1966 führen? Die Three Lions und ihre Anhänger sehnen sich nach einem großen Triumph, zumal die Bedingungen dafür so günstig scheinen wie selten. Nicht nur die Vorrunde und möglicherweise auch das Achtelfinale dürfen Kane & Co. im Wembley-Stadion spielen, auch die beiden Halbfinals und das ersehnte Endspiel finden im Londoner Fußball-Tempel statt. Um es dorthin zu schaffen, benötigt England seinen Kapitän in Topform.

      Robert Lewandowski (32/Polen):

      Dass Robert Lewandowski am Ende diesen Pokal in die Höhe reckt, dürften wohl die wenigsten vermuten. Der Stürmer des FC Bayern München hat erneut eine herausragende Saison hinter sich, als erster Bundesliga-Profi seit Gerd Müller knackte er sogar die magische 40-Tore-Marke.

      Kevin De Bruyne (29/Belgien):

      Wird er rechtzeitig fit? Diese Frage schwebt seit Tagen über dem EM-Trainingslager der belgischen Nationalmannschaft. Am Montag traf Kevin De Bruyne nach seiner Gesichtsoperation dann endlich ein, für das Auftaktspiel am 12. Juni gegen Russland dürfte es beim Profi von Manchester City aber noch nicht reichen. Im Champions-League-Finale gegen den FC Chelsea (0:1) hatte sich der 29-Jährige einen Nasenbein- und Augenhöhlenbruch zugezogen.

      Die teuersten Kader

      Mit dem Marktwert von über über 1,2 Milliarden Euro verfügt England über den teuersten Kader dieser EM. Doch zwei weitere Mannschaften überschreiten ebenfalls die 1-Milliarden-Grenze und zwar Frankreich auf Platz 2, gefolgt von Deutschland.

      Diese Stars fehlen

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