Welt

Anonymous legt sich mit Drogenkartell an

14.09.2021, 16:44
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Anonymous, die berüchtigste Hackergruppe der Welt, bedroht in einem Internet-Video die Los Zetas, Mexikos gefährlichstes Drogenkartell. Grund dafür ist, dass Los Zetas ein Mitglied der Hackergruppe entführt haben soll. Bis 5. November hätten die Kriminellen nun Zeit, den Verschleppten freizulassen.

"Wir wollen, dass sie wissen, dass sie eines unserer Mitglieder entführt haben. Wir fordern seine Freilassung! Wir wollen, dass die Marine und die Armee wissen, dass wir genug von den Zetas haben, die sich darauf spezialisiert haben, zu entführen, zu rauben und zu erpressen", heißt es in dem Video. Eine Person im Anzug mit typischer Anonymous-Maske sricht den Text vor weißem Hintergrund. Entführt soll das Hacker-Mitglied in Veracruz worden sein. Bis 5. November soll ihr Kollege freigelassen werden, lautet das Ultimatum der Hacker. Sonst sollen alle Zetas-Informanten preisgegeben werden: "Lasst ihn frei! Wenn ihm irgendetwas zustößt, werden sie sich immer an diesen 5. November erinnern! Wir sind Anonymous! Wir sind eine Heerschar! Wir vergeben nicht! Wir vergessen nicht! Wartet auf uns!", heißt es am Ende des Videos. Drohung wird ernstgenommen In Mexiko wird die Drohung von der Polizei sehr ernstgenommen. Die Angst herrscht vor, dass bei Veröffentlichung der Informantenliste diese Personen liquidiert werden könnten. Die Liste soll lang sein, und neben Taxifahrern und Journalisten auch eine hohe Zahl an kriminellen Polizisten beinhalten. "Noch werden wir keine Namen und Fotos der Beteiligten veröffentlichen. Wenn dies nötig sein sollte, werden wir jedoch nicht davor zurückschrecken", zeigt sich Anonymous entschlossen. Die Los Zetas sollen nach Schätzungen 1000 bis 3000 Mitglieder haben. Sie rekrutieren ihre Mitglieder aus ehemaligen Angehörigen einer Spezialeinheit der Streitkräfte Guatemalas und anderen Soldaten. Das Kartell gilt als das bestausgerüstetste und gewaltbereiteste Mexikos. Die Gruppe ist gefürchtet: 2010 drohten die Los Zetas, alle 1000 Einwohner der Stadt Ciudad Mier zu töten - die Einwohner flüchteten und hinterließen eine Geisterstadt.