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Bergung der Fukushima- Brennstäbe gestartet

14.09.2021, 15:37
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In der Atomruine Fukushima hat am Montag die Bergung von rund 1.500 Brennstäben aus dem Abklingbecken eines beschädigten Reaktorgebäudes begonnen. Die in einem Becken in rund 30 Metern Höhe von kleinen Trümmerteilen umgebenen Brennstäbe gelten neben den täglich zunehmenden Massen verseuchten Wassers als eine der größten Gefahrenquellen auf dem AKW-Gelände.

als eine der größten Gefahrenquellen auf dem AKW-Gelände. Die voraussichtlich ein Jahr lang dauernde Bergung müsse mit "höchster Vorsicht" erfolgen, erklärte der Chef der Atomaufsichtsbehörde, Shunichi Tanaka. Das Gebäude des Reaktors 4 war bei einer Wasserstoffexplosion in Folge des Erdbebens und Tsunamis vom März 2011 beschädigt worden. Sicherer gelagert Arbeitskräfte sollen die 1.331 abgebrannten sowie 202 unbenutzten Brennstäbe einen nach dem anderen mit einer Spezialvorrichtung in einen castorähnlichen Behälter hieven. Dieser Vorgang geschieht in dem Becken unter Wasser. Sobald der Container mit 22 der 4,5 Meter langen Brennstäbe gefüllt ist, wird er mit einer Kranvorrichtung auf einen Lkw gehoben. Dann geht es weiter zu einem anderen Gebäude in rund 100 Meter Entfernung, wo die Brennstäbe laut Tepco sicherer als bisher gelagert werden können. Die Umlagerung gilt als erster großer Schritt zur Stilllegung des AKW. Der vollständige Rückbau der Anlage dürfte etwa 30 bis 40 Jahre dauern. Global 2000 ortet Drahtseilakt Die Bergung von 233 Tonnen des hoch radioaktiven Urans gilt vor allem bei Umweltschützern als Drahtseilakt erster Güte. Umweltschützer, allen voran Global 2000, halten es für hochgradig fahrlässig, der "inkompetenten, mafiös verstrickten Betreiberfirma Tepco eine der schwierigsten Aufgaben der Nukleartechnik zu übertragen". Kettenreaktion möglich Falls Brennelemente bei der Entladung aus dem Transportbehälter auf den Boden stürzen, käme es im schlimmsten Fall zum Brand der Zirkonium-Hüllen oder einer Kettenreaktion außerhalb des Abklingbeckens und damit einer weiträumigen Verstrahlung um die Reaktor-Ruinen von Fukushima.