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Betrüger wollen uns nach Türkei-Beben abzocken

Cyberkriminelle nützen eine Welle der Hilfsbereitschaft nach den schweren Erdbeben in Syrien und der Türkei eiskalt aus.

12.02.2023, 16:38
Das schwere Erdbeben in der Türkei am 6. Februar 2023 hat auch Teile der südanatolischen Stadt Kahramanmaras in Schutt und Asche gelegt.
Reuters

Zigtausende Tote – und die Zahl steigt stündlich weiter: Das menschliche Leid nach der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien ist unermesslich, die Trauer um die Toten und Verletzten sowie die Wut auf Korruption in der Immobilien- und Baubranche sind enorm. Doch just diese Gefühle sind es, die Cyberkriminelle jetzt zu ihren Gunsten ausnützen. Sie appellieren an die Hilfsbereitschaft ihrer Opfer, um ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Die hinterhältige Masche: Mit gefälschten Webseiten, in E-Mails und über Aufrufe in den Sozialen Medien lukrieren die Kriminellen "Spenden" für die Erdbebenopfer. Tatsächlich kommt von den Fake-Aufrufen kein Cent in den Krisengebieten an, das komplette Geld wandert in die Taschen der Betrüger.

    Das schwere Erdbeben in der Türkei am 6. Februar 2023 hat auch Teile der südanatolischen Stadt Kahramanmaras in Schutt und Asche gelegt.
    Ismail Coskun/Ihlas News Agency (IHA) via REUTERS

    Achtung vor gefälschten Spendenaufrufen

    Insbesondere auf Twitter tauchen laut Watchlist Internet zahlreiche Fake-Spendenaufrufe auf. In manchen Fällen geben sich die Initiatoren als NGOs aus, die Spenden sammeln – teils als frei erfundene Organisationen, teils werden aber auch bekannte Hilfsorganisationen imitiert. 

    In anderen Fällen rufen angeblich Einzelpersonen zum Spenden auf. Dabei wird oft direkt im Posting eine Wallet-Adresse genannt, an die Kryptowährungen überwiesen werden sollen. So soll das Geld schnell und anonym übermittelt werden. Oft nutzen die Betrüger die Reichweite berühmter Personen, um direkt unter ihren Tweets Kommentare zu posten.

    Betrüger richten sogar eigene Webseiten ein

    Einige Betrüger gehen sogar noch weiter: Sie richten eigene Webseiten ein, auf denen man "spenden" kann. Bei der Recherche von Watchlist Internet traten 50 neu registrierte Domains auf, die gefälschten Spendenaufrufen zugerechnet werden.

    Der Schutz vor Spendenbetrug ist im Grunde recht simpel: In jedem Fall sollte geprüft werden, wer hinter dem jeweiligen Posting, der Email oder der Website steckt. Auf der sicheren Seite ist man mit einer Spende an eine Organisation, die auf spendeninfo.at gelistet ist.

    Folgende Organisationen leisten Hilfe vor Ort und sammeln Spenden für die Erdbeben-Opfer:Österreichisches Rotes KreuzIBAN: AT57 2011 1400 1440 0144BIC: GIBAATWWXXXSpenden-Kennwort: KatastrophenhilfeCaritas ÖsterreichIBAN: AT23 2011 1000 0123 4560BIC: GIBAATWWXXXKennwort: Erdbeben Syrien und TürkeiDiakonie KatastrophenhilfeIBAN: AT85 2011 1287 1196 6333BIC: GIBAATWWXXXKennwort: Erdbeben-Nothilfe Syrien OnlineJugend Eine Welt-SpendenkontoIBAN: AT66 3600 0000 0002 4000Kennwort: Nothilfe ErdbebenArbeiter Samariterbund ÖsterreichsIBAN: AT04 1200 0513 8891 4144BIC: BKAUATWWKennwort: Türkei/SyrienKızılay - Türkisches rotes KreuzIBAN: DE26 5122 0700 1080 0000 01BIC: TCZBDEFFAHBAP - Türkisches Netzwerk freiwilliger HelferAHBAP DERNEĞİIBAN: TR 15 0006 4000 0021 0212 1502 77BIC:ISBKTRISAFAD - Offizielles türkisches KrisenpräsidiumIBAN: TR 19 0001 0017 4555 5555 5552 06BIC: TCZBTR2AAKUT - Türkischer Such- und RettungsvereinIBAN: TR12 0006 4000 0021 0806 6661 44BIC: ISBKTRIS