Wien
Bomben, AK47 – das planten IS-Anhänger (14, 17) in Wien
Bereits 2022 versuchte der 17-Jährige, eine AK47 zu kaufen. Das Verfahren wurde eingestellt. 2023 hatte er bereits konkretere Pläne.
Die eilig einberufene Pressekonferenz des Landespolizeipräsidenten und des Chefs der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienste (DSN) am vergangenen Sonntag ließ viele etwas ratlos zurück. Das dort präsentierte Waffenarsenal entpuppte sich als Luftgewehre, von der Pride als einem der möglichen Anschlagsziele war nur vage die Rede. Garniert wurde das Statement von der recht ausführlich formulierten Forderung nach einem Staatstrojaner, weil man sonst nicht alle Gefahren abwehren könne.
Die Anträge, mit denen die U-Haft der Verdächtigen begründet werden sollte, werden da deutlich konkreter. Auch wenn der 20-Jährige mittlerweile wieder enthaftet wurde, werden die Vorwürfe gegen die anderen verdächtigen Teenager um so stichhaltiger, berichten "Ö1", "Standard" und "Puls24". Es gilt die Unschuldsvermutung.
Ermittlungen eingestellt
Den entscheidenden Hinweis bekamen die Behörden auch diesmal aus dem Ausland. Denn die Verdächtigen chatteten gemeinsam in einer Telegram-Gruppe mit anderen Gleichgesinnten. In einem privaten Chat habe der 17-Jährige schließlich gegenüber einem der Mitglieder einen Anschlag auf die Wiener Pride angekündigt. Zu diesem Zweck wollte er in Tschechien ein AK47-Sturmgewehr und ein großes Messer kaufen
Gemeinsam mit dem 14-Jährigen soll er laut "Standard" die Reise ins Nachbarland angetreten haben, aber ohne Waffen zurückgekommen sein. Es wäre auch nicht das erste Mal, dass der 17-Jährige damit ins Visier der Behörden gerät. Bereits 2022 wurde gegen ihn ermittelt, weil er per Whatsapp an eine AK47 kommen wollte. Erst im Februar 2023 wurde das Verfahren eingestellt. Der St. Pöltner sagte, er habe nur einen Scherz gemacht. Die Staatsanwaltschaft überzeugte er damit.
Bomben-Pläne
Von der Chatgruppe erfuhren die Ermittler erst einige Tage später durch Partnerdienste. In eben dieser soll der Jüngere auch zugesagt haben, in IS-Gebiet auszureisen, um dort zu kämpfen und sich Anleitungen zum Bombenbau heruntergeladen haben. Nach der Auswertung der Gruppe wurde in Belgien ein Verdächtiger wegen Terrorplanung festgenommen.
Ein Vorwurf, den Andreas Schweitzer, Verteidiger des jüngsten Verdächtigen, für haltlos findet. Das Smartphone des Burschen sei so eingestellt gewesen, dass es automatisch Dateien herunterlade, heißt es im "Morgenjournal". Er war nur aus Neugierde in der Gruppe, kannte das Brüderpaar (17, 20) überhaupt nicht. "Den Islamischen Staat mag er überhaupt nicht", so Schweitzer. Er sieht einen "Rohrkrepierer" der Behörden, die damit den Bundestrojaner durchsetzen wollen.