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Brechreiz: Käfer-Furz bringt Kröte zum Speiben

Der Bombardierkäfer kann sich selbst nach dem Verschlucktwerden noch aus dem Magen einer Kröte befreien. Mit einer einzigartigen Taktik.

13.09.2021, 21:35
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500 verschiedene Arten von Bombardierkäfern gibt es - und sie haben alle etwas gemeinsam. Aus ihrem Hinterteil spritzt bei Gefahr ein besonders unangenehmer "Furz". Das Gasgemisch besteht aus Hydrochinon und Wasserstoffperoxid. Durch die chemische Reaktion mit zwei Enzymen wird das Ganze noch dazu bis zu 100 Grad heiß. Es ensteht giftiges Bezochinon, durch die heftige Reaktion gibt es einen lauten Knall. Überlebensstrategie Das dient selbstverständlich dem Überleben des kleinen Insekts. Für einen Fressfeind hat die toxische Flatulenz nämlich unangenehme Folgen.

Die beiden japanischen Biologen Shinji Sugiura und Takuya Sato haben den genauen Ablauf in einem Labor an der Kobe-Universität nachgestellt. Versuch Wie im Video (oben) zu sehen, wurden dazu eine Kröte und ein Käfer gemeinsam in eine Box gesperrt. Lange dauert es nicht, bis die Kröte Appetit bekommt und den Käfer mit einer schnellen Bewegung ihrer langen Zunge verschluckt. Danach passiert erstmal gar nichts. Im Verdauungstrakt des Amphibs ging es aber rund. Die Forscher hörten den lauten Knall, den der Käfer mit seinem giftig-heißen Furz im Inneren der Kröte erzeugte. Und siehe da: Tatsächlich bekommt das der Kröte gar nicht. Sie erbricht, der Käfer krabbelt fast unbeschadet davon. In 43 Prozent der Fälle funktioniert die Taktik, das konnten die Forscher mit diesem zugegeben etwas ekelhaften Experiment nun belegen. (red)